Route war frisch präpariert
Auf der Langlaufloipe bei Reit im Winkl unterwegs: Polizei ermittelt gegen Berliner Autofahrer

08.02.2024 | Stand 08.02.2024, 10:37 Uhr

Blick auf eine frisch gespurte Langlaufloipe auf der Winklmoosalm: Am Montagmorgen fuhr ein Autofahrer aus Berlin über den Winterwanderweg und die frisch präparierte Loipe. − Foto:

Ein Autofahrer ist am Montagmorgen über den Winterwanderweg und die Langlaufloipe zur Bergstation der Winklmoosgondelbahn bei Reit im Winkl (Landkreis Traunstein) gefahren. Freuen konnte sich der Mann darüber, dass er nicht im steilen Gelände steckenblieb. Weniger Glück hatten die Langläufer: Bei bestem Wetter trübte die in Mitleidenschaft gezogene Loipe ihr Freizeitvergnügen.



„Alle Jahre wieder“ verwechsele ein Autofahrer die Langlaufloipe mit der Straße, teilt die Polizei Grassau mit. So auch am Montagmorgen: Gegen neun Uhr wollte ein Autofahrer aus Berlin wohl das schöne Wetter nutzen und mit seinem Volvo auf die Winklmoosalm in Reit im Winkl fahren. Da der Mann dann von der Winklmoosalm nach Unken in Österreich weiterfahren wollte, fuhr er mit seinem Wagen laut Polizei zunächst über den Winterwanderweg und die Langlaufloipe zur Bergstation der Winklmoosgondelbahn. Wie die Beamten berichten, fielen dem Berliner die Skifahrer und Langläufer in seinem Umfeld dabei anscheinend nicht auf.

Loipe war frisch präpariert

An der Bergstation der Gondelbahn blieb der Autofahrer dann kurz stehen, stieg aus und fragte nach dem kürzesten Weg nach Unken. Dem Mann wurde von den Anwesenden mitgeteilt, dass er die offizielle Strecke von Reit im Winkl über Waidring nach Unken benutzen muss. Dies ignorierte der Autofahrer laut Polizei jedoch, stieg wieder in sein Fahrzeug und setzte seine Fahrt über die in den Morgenstunden auf der Winklmoosalm frisch präparierte Langlaufloipe fort.

Diese führte in Richtung der sogenannten Muckklause durch ein Landschaftsschutzgebiet. Kurz vor der Muckklause bog der Fahrer dann von der Loipe ab und fuhr weiter entlang des Unkenbaches durch die Elblklamm bis nach Unken in Österreich. Der Mann hatte Glück, dass die Langlaufloipe am Morgen noch frisch präpariert und teilweise fest war und auf österreichischem Gebiet die steile Straße entlang des Unkenbaches nach Holzrückmaßnahmen geräumt war. Ansonsten wäre er laut Polizei mit Sicherheit in dem steilen Gelände hängen geblieben. Die Bergung wäre entsprechend aufwendig gewesen.

Glück für den Autofahrer, Pech für die Sportler

Die Langlaufloipe wurde durch die Fahrt nicht unerheblich in Mitleidenschaft gezogen – wie die Polizei mitteilt, hat das sicherlich dem ein oder anderen Langläufer bei dem guten Wetter ein wenig den Spaß verdorben. Auch entstand ein Mehraufwand für die Gemeinde, die die Loipe wiederherstellen musste.

Die Polizei Grassau hat Ermittlungen gegen den Autofahrer eingeleitet. In den vergangenen Jahren haben Autofahrer immer wieder Langlaufloipen befahren – teilweise durch eine Fehlführung der Navigationsgeräte. Das hat jeweils zu sehr aufwendigen Bergungsaktionen geführt. In diesem Fall entging der Fahrer einer solchen wohl nur durch Glück und die genannten Umstände.

− nm