Besondere Bierspezialität
Am 23. Juli ist „Tag der Rauchbierbewahrung“: Das steckt dahinter

22.07.2023 | Stand 13.09.2023, 6:41 Uhr

Bayerisches Bier ist laut Brauerbund „einzig in der Welt“ – und einst war es auch rauchig. Erst im 17. Jahrhundert stellten Brauereien nach und nach auf rauchfreies Malz um. −Foto: Bayerischer Brauerbund e. V.

Am 23. Juli ist im oberfränkischen Bamberg fast ein „Nationalfeiertag“: Dann wird in der für zahlreiche Brauereien bekannten Stadt der „Tag der Rauchbierbewahrung“ gefeiert.



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Einst war nahezu jedes bayerische Bier ein Rauchbier. Denn zum Brauen wird neben Hopfen, Wasser und Hefe auch Malz benötigt. Und um das zu Darren – bei diesem Prozess entscheidet sich, ob das Malz dunkel oder hell wird und der Trockenheitsgrad – wurde einst Holzfeuer verwendet.

Ähnlich wie bei gewissen schottischen Whisky-Sorten, bei denen das Malz über Torffeuer getrocknet wird, schlägt sich das im Geschmack nieder. Manche Leute lieben das spezielle Aroma, andere „hassen“ es und bezeichnen den Geschmack, wie wenn ein Stück Räucherschinken im Bierglas liegen würde.

Am 23. Juli 1635 wurden die ersten Biere „Nichtraucher“



Eine Erfindung läutete im 17. Jahrhundert eine neue Ära der Bierherstellung ein: „Am 23. Juli 1635 wurde die weltweit erste rauchfreie Malztrocknungsanlage patentiert“, heißt es von Seiten der historischen Rauchbierbrauerei Schlenkerla in der Bamberger Altstadt.

Mit dieser Erfindung begann der Siegeszug der rauchfreien Malz-Darren. Die meisten Brauereien rüsteten um und neutralere Biere ohne Raucharoma setzten sich durch.

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In Bamberg blieb das Rauchbier als Besonderheit



In Bamberg hingegen wurde die traditionelle Rauchdarre bis heute durchgängig bewahrt. In den Brauereien Spezial und Schlenkerla wird nach Firmenangaben das Malz noch immer über offenem Holzfeuer gedarrt. Der „Tag der Rauchbierbewahrung“ soll an die traditionelle Bierherstellung erinnern.