Nach Sturzflut
Tragisches Ende eines Ausflugs: Vermisste in der Starzlachklamm tot aufgefunden

04.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:04 Uhr

Die Rettungskräfte konnten die 27-jährige Vermisste am Sonntag in der Starzlachklamm nur mehr tot bergen. −Foto: dpa

Tragisches Ende einer Canyoning-Tour in der Starzlachklamm (Landkreis Oberallgäu): Die seit Samstag nach einem Unwetter vermisste 27-Jährige wurde am Sonntagmorgen tot geborgen. Das teilte die Polizei mit.





Wie die ersten Ermittlungen ergeben haben, befanden sich am Samstag mehrere Veranstalter mit geführten Canyoning-Touren in der Starzlachklamm. Einige dieser Gruppen wurden offenbar nach dem Starkregen vom binnen 10 bis 15 Minuten rasch ansteigenden Pegel durch die Wassermassen vom weiteren Fortkommen abgeschnitten. Dabei wurden mindestens acht Personen eingeschlossen und mindestens drei Personen mitgerissen, die 27-jährige Frau galt anschließend als vermisst. Ein 49-jähriger Mann wurde leicht, ein 31-jähriger Mann schwer verletzt (Anm.: Wegen einer Verwechslung von Seiten der Polizei hatte es bislang geheißen, dass der 49-Jährige schwer und der 31-Jährige leicht verletzt worden war.).

Nach der Alarmierung leiteten die Einsatzkräfte umfangreiche Rettungs- und Suchmaßnahmen ein. Sie retteten mehrere Personen aus der Klamm, darunter die beiden verletzten Männer. Parallel dazu starteten sie die Suche nach der vermissten Frau. Diese mussten mit Einbruch der Dunkelheit und aufgrund des nach wie vor hohen Wasserstands erfolglos abgebrochen werden. In den frühen Morgenstunden des Sonntags nahmen die Einsatzkräfte die Suchmaßnahmen wieder auf und fanden die Frau bereits wenig später leblos in der Klamm. Ein hinzugerufener Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.

Der 31-Jährige befindet sich in stationärer Behandlung im Krankenhaus, Lebensgefahr besteht aber keine. Der 49-jährige Leichtverletzte soll das Krankenhaus im Laufe des heutigen Tages verlassen können.

Die Alpine Einsatzgruppe des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West hat die Ermittlungen aufgenommen. Aufgabe der Ermittlungen wird es auch sein, eventuell bestehende Verantwortlichkeiten der Veranstalter zu prüfen.

Im Einsatz waren die Bergwacht Sonthofen, die Bergwachtcanyonrettungsgruppe, die Wasserwacht, die DLRG, die Feuerwehr, der Rettungsdienst, die Hubschrauber Christoph 17 und Edelweiß 2, die Alpine Einsatzgruppe der Polizei, die Polizeiinspektionen Sonthofen, Immenstadt und Kempten, das KIT Berg und Land und das THW mit insgesamt rund 150 Einsatzkräften an beiden Tagen.

− lai/red/lha