Welchen Nutzen die mehr oder weniger scharfen Beschränkungen – die seit November letzten Jahres gelten – nun wirklich haben und hatten, ist umstritten.
Statistiker der Ludwig-Maximilians-Universität München haben nun eine Studie vorgelegt, die diesen Nutzen stark anzweifelt. Das Forscherteam um die Professoren Göran Kauermann und Helmut Küchenhoff kommt in seinem mittlerweile 16. Codag-Bericht zur epidemischen Lage zu dem Ergebnis, dass die Maßnahmen des "Lockdown light" ab dem 2. November sowie deren weitere Verschärfung am 16. Dezember und auch die "Bundesnotbremse" von Ende April keinen "unmittelbaren Zusammenhang" zum abflachenden Infektionsgeschehen aufweisen. Vielmehr seien die Corona-Zahlen jeweils schon vor Inkrafttreten der jeweiligen Lockdowns gesunken.
Die Forscher gehen davon aus, dass "die ergriffenen Maßnahmen den Verlauf des Infektionsgeschehens durchaus positiv beeinflusst haben könnten, jedoch nicht allein ursächlich für den Rückgang verantwortlich sind".