Die Nase läuft, der Hals kratzt - wer solche Symptome zeigt, hat es nicht leicht in diesen Tagen. Denn wer weiß schon, ob es sich um eine Sommergrippe oder Heuschnupfen oder womöglich um die Delta-Variante des Corona-Virus handelt?
Wir haben bei dem Allgemeinmediziner Dr. Stefan Putz aus Iggensbach im Landkreis Deggendorf nachgefragt. Putz ist stellvertretender Vorsitzender des niederbayerischen Hausärzteverbandes. Er sagt: "Wenn die Augen tränen, deutet vieles auf Heuschnupfen hin. Aber wenn Fieber dazukommt, würde in in jedem Fall zum Corona-Schnelltest beim Hausarzt raten."
Wirklich anhand der Symptome unterscheiden könne man Corona und eine Sommergrippe nicht so einfach, erklärt der Experte. Der Schnelltest beim Hausarzt ist, anders als der PCR-Test neuerdings, für den Patienten weiterhin kostenlos. Gibt er ein positives Ergebnis, zahlt die Krankenkasse auch einen folgenden PCR-Test, erklärt Putz. Der kostet nämlich sonst derzeit 128 Euro.
Inkubationszeit schon vorbei
"Wer schon krank ist, bekommt aber vom Schnelltest in jedem Fall ein richtiges Ergebnis", sagt er im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse. "Dann ist ja die Inkubationszeit schon vorbei, und der Test zeigt auch richtig an."
Vierte Corona-Welle "wegen zu vieler Impfverweigerer"
Auf die Frage, ob er mit einer vierten Corona-Welle rechnet, ist von Putz ein bedauerndes "ja" zu hören. Er sagt: "Wir haben zu viele Impfverweigerer." Gerade die 20- bis 40-Jährigen würden oft denken, sie könnten die Erkrankung leicht wegstecken, falls sie sich infizieren. "Dabei schicken wir auch aus dieser Altersgruppe gerade viele auf Reha, weil sie noch Monate nach der Corona-Erkrankung Probleme mit dem Atmen haben", sagt Putz. Corona sei "keine Pipifax-Krankheit", mahnt er: "Das kann schon schwerwiegende Folgen haben."
