Streit zwischen CSU und Freien Wählern
Darum hält die Staatsregierung an Maskenpflicht im Unterricht fest

16.06.2021 | Stand 22.09.2023, 1:55 Uhr

−Symbolfoto: dpa

Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) hat das Festhalten an der Maskenpflicht für Bayerns Schülerinnen und Schüler verteidigt.

Sowohl Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer unterlägen einer Pflicht, sich im Klassenzimmer aufzuhalten, sagte Herrmann bei einer Regierungsbefragung am Mittwoch im Landtag in München. Bei privaten Feierlichkeiten oder anderen Veranstaltungen, wo bis zu 50 Personen in Innenräumen ohne Maskenpflicht zusammenkommen können, herrsche Freiwilligkeit.



Warnung vor Delta-Variante

Herrmann erneuerte seine Warnung vor der ansteckenderen und gefährlicheren Delta-Variante. Diese Variante des Coronavirus sei noch einmal deutlich herausfordernder als die bisher vorherrschende britische Variante. "Wenn wir alles so beibehalten wie bisher, wird es trotzdem zu einem Anstieg kommen", sagte Herrmann. Die Maske solle nicht als Menetekel betrachtet werden, sagte er auf eine entsprechende Anfrage des SPD-Fraktionschefs Florian von Brunn.

Die Staatsregierung hatte sich am Dienstag darauf verständigt, angesichts gesunkener Corona-Infektionszahlen leichte Lockerungen bei der Maskenpflicht zu ermöglichen. Somit müssen Schülerinnen und Schüler im Unterricht und im Schulhaus weiterhin Maske tragen, dürfen sie aber auf dem Pausenhof oder auf Wandertagen und Exkursionen abnehmen.

Streit zwischen CSU und Freien Wählern

Um das Thema ist ein Streit zwischen den Koalitionspartnern CSU und Freie Wähler entbrannt. Die Freien Wähler halten die Maskenpflicht im Unterricht inzwischen für verzichtbar. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte am Mittwoch: "Wir haben in Bayern Landkreise mit einer Null-Inzidenz." Da stelle sich ganz natürlich die Frage, wie man mit der Maskenpflicht umgehe. Auch müsse man überlegen, welcher Generation man welche Belastung zumuten wolle.

Dem Koalitionsstreit fielen auch mehrere gemeinsame Dringlichkeitsanträge der beiden Regierungsparteien zum Opfer. Neben der Maskenpflicht betraf dies auch die Öffnung von Kulturveranstaltungen im Freien ohne zahlenmäßige Begrenzung bei den Besuchern.

− dpa