In einem Brief an den tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala, der der Passauer Neuen Presse vorliegt, schlägt Söder eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tschechien vor.
Die bayerisch-tschechischen Beziehungen gestalteten sich schwierig – selbst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der deutschen Wiedervereinigung. Grund: Die bayerische Staatsräson zählte die nach dem Zweiten Weltkrieg auch aus ihrer tschechischen Heimat vertrieben und in Bayern ansässig gewordenen Deutschstämmigen als vierten Stamm – neben den Altbayern, den Schwaben und den Franken. Erst nach und nach schlossen sich alte Wunden.
Gemeinsam anpacken möchte Söder zudem auch die Umstellung auf Klimaneutralität und den digitalen Wandel. Bayern und Tschechien seien der "industrielle Kern Europas". Söder schlägt vor, "die besten Köpfe aus Bayern und Tschechien" sollten "in einem neu aufzusetzenden bayerisch-tschechischen Forschungsexzellenzprogramm vereint und insbesondere in Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz, Quantentechnik, Robotik oder Luft- und Raumfahrt zusammenarbeiten". Zudem solle es eine "noch stärkere Verzahnung von Wissenschaftlern und Studierenden aus Bayern und Tschechien" und "grenzüberschreitende Exzellenznetzwerke zwischen den Hochschulen" geben, mit gemeinsamen Studienangeboten und -abschlüssen sowie regelmäßig im Curriculum verankerten Auslandssemester im Nachbarland.
