München
Polizei zieht Konsequenzen nach Ausschreitungen bei Corona-Protesten

28.12.2021 | Stand 21.09.2023, 21:59 Uhr

−Symbolbild: dpa

Nach teils gewalttätigen unangemeldeten Corona-Protesten in München vor rund einer Woche rüstet die Polizei mit Blick auf einen am Mittwoch angekündigten Umzug auf.



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Man werde mit mindestens 1000 Beamten im Einsatz sein, sagte am Dienstag ein Polizeisprecher. Zudem habe man ein Augenmerk auf die sozialen Netzwerke. So gebe es unter anderem einen Aufruf, bei Versammlungen Messer mitzuführen, um sich gegen Einsatzkräfte wehren zu können. In anderen Bereichen gehe es darum, Kinder mit in die erste Reihe zu nehmen. Diesen Aspekt werde man berücksichtigen. Die Eltern müssten sich aber ihrer Verantwortung für ihre Kinder bewusst sein.

Am vergangenen Mittwoch waren Demonstranten durch die Münchner Innenstadt marschiert und hatten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert und auch eine Absperrung überrannt. Acht Beamte wurden verletzt. Die Polizei kündigte nun ein robusteres Vorgehen an. Ein Durchbrechen von Polizeiketten wie in der vergangenen Woche werde man nicht tolerieren. Man könne deshalb auch nicht ausschließen, dass etwa beim Einsatz von Pfefferspray Personen tangiert würden, die in der ersten Reihe nichts verloren hätten.

Der Umzug ist im Uni-Viertel als Demonstration angemeldet. Vergangene Woche hatte die Stadt München jedoch nur eine Kundgebung auf der Theresienwiese mit bis zu 2000 Teilnehmern erlaubt. In Messenger-Diensten wurde daraufhin zu "Spaziergängen" aufgerufen.

Protest eskalierte auch in Schweinfurt

Auch in anderen Städten kämpft die Polizei zunehmend mit Gewalt. Bei einer Demonstration am Sonntagabend im unterfränkischen Schweinfurt waren acht Polizisten und mehrere Teilnehmer der Kundgebung verletzt worden - darunter ein vierjähriges Mädchen. Der unterfränkische Bezirksvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Thorsten Grimm, sagte am Montag: "Ein Kind als "Schutzschild" zu missbrauchen, ist ein Akt der Unmenschlichkeit."