Safer Internet Day
Online-Betrug: So können Sie sich schützen - Beispiele aus Niederbayern

08.02.2022 | Stand 22.09.2023, 1:23 Uhr

−Foto: Jens Büttner/ZB/dpa

Das Internet ist ein fester Bestandteil des Alltags. Online-Shopping, Streaming-Dienste oder Bankgeschäfte, immer mehr lässt sich im World Wide Web erledigen. Das birgt allerdings auch Gefahren.



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Mangelnde Vorsicht kann schnell dazu führen, dass Nutzer Opfer von Online-Betrug werden. Zum Safer Internet Day am 8. Februar hat das Polizeipräsidium Niederbayern Tipps und Tricks zum Schutz vor Betrug und Datenmissbrauch gesammelt.

Beinahe täglich wenden sich Betrugs-Opfer an die Polizeidienststellen, weil sie beispielsweise auf sogenannte Fake-Shops hereingefallen sind oder weil ihre persönlichen Zugangsdaten über Schadsoftware ausgespäht wurden, die sie durch einen unüberlegten Klick heruntergeladen haben. Das Polizeipräsidium hat einige Beispiele zusammengestellt und gibt Tipps, wie sich derartige Betrugsfälle vermeiden lassen

Mehrere tausend Euro vom Konto abgebucht

Die Polizeiinspektion Pfarrkirchen beschäftigt sich aktuell mit dem Fall einer 24-Jährigen aus dem Bereich Bad Birnbach (Landkreis Rottal-Inn), die bei Durchsicht ihrer Kontoauszüge feststellte, dass über einen Bezahldienstleister mehrere tausend Euro zu Unrecht von ihrem Konto abgebucht wurden. Mithilfe der Bank konnte die Hälfte des Betrags zurückgebucht werden.

Um den Missbrauch von Zugangs- und Kontodaten zu vermeiden, empfiehlt sich eine zweistufige Authentisierung. Dabei wird beispielsweise bei jeder Anwendung ein Code an eine hinterlegte Handynummer gesendet, um zu bestätigen, dass sich der richtige Nutzer anmeldet. Auf Smartphones kann diese Zwei-Faktor-Authentisierung auch durch den Fingerabdruck oder die Gesichtserkennung funktionieren.

Zudem rät die Polizei, sichere Passwörter zu nutzen. Ein sicheres Passwort besteht aus verschiedenen Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Es sollte nicht für mehrere Konten genutzt werden. Hilfreich kann zum Beispiel ein Satz sein, den sich Nutzer überlegen und merken. Von diesem Satz bilden dann die Anfangs- oder Endbuchstaben der Wörter das Passwort.

Bezahlt, aber nicht geliefert

Ein Mann aus dem Gemeindebereich Triftern (Landkreis Rottal-Inn) hat im Internet für mehrere hundert Euro eine Fräsmaschine bestellt, die allerdings nie ankam. Er erstattete schließlich Anzeige bei der Polizei in Pfarrkirchen, da sich auch trotz mehrerer E-Mails und Mahnungen nichts tat. Wie sich herausstellte, hatte der Geschädigte bei einem Fake-Shop bestellt, gegen die Betreiber wird bereits deutschlandweit ermittelt.

Zunehmend werden auch Haustiere über das Internet gekauft, was Betrüger sich zunutze machen. Eine 30-jährige Frau aus Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) war im Internet auf der Suche nach einem Welpen. Sie wurde fündig und bezahlte mehrere tausend Euro an einen vermeintlichen Händler in Kiel. Das Tier hat sie allerdings nie erhalten, da auch sie an einen Fake-Shop geraten war.

Die Polizei rät, bei Online-Shopping den Kauf auf Rechnung zu nutzen. Zudem lohnt es sich, die Webseite eines Online-Shops genauer zu betrachten. Beispielsweise kommt es bei Fake-Shops vor, dass das Impressum unvollständig oder eine falsche Adresse beinhaltet. Zudem können fehlende Datenschutzerklärungen und AGB auf eine Betrugsmasche hinweisen.

Phishing-Mails weiter verbreitete Betrugs-Masche

Gerade noch rechtzeitig konnte eine Bank verhindern, dass einem Sportverein aus dem östlichen Landkreis Straubing-Bogen zu Beginn des Jahres mehrere tausend Euro vom Vereinskonto abgezogen wurden. Zuvor wurde eine Schadsoftware über einen Link heruntergeladen, der in einer E-Mail enthalten war.

Weniger Glück hatte eine 64-jährige Frau aus dem Landkreis Rottal-Inn. Ebenfalls über eine Phishing-Mail erhielten die Betrüger Zugang zu ihrem Online-Banking sowie zu ihrem Tan-Verfahren. In der Folge buchten sie über 10.000 Euro von der Frau ab.

Zum Schutz der eigenen Zugangsdaten auf digitalen Endgeräten rät die Polizei, insbesondere bei Smartphones darauf zu achten, dass aktuelle Antiviren-Systeme installiert sind und regelmäßige System-Updates gemacht werden. Private Daten wie die Anschrift oder das Geburtsdatum sollten nicht in sozialen Netzwerken oder Internet-Portalen veröffentlicht werden. Betrüger nutzen jede Information, die sie bekommen können, um ihre Opfer zu täuschen.

Bei Verdacht zur Polizei gehen

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt vor dem leichtfertigen Umgang mit persönlichen Zugangsdaten und vor vermeintlich günstigen Angeboten. Zudem ist es ratsam, misstrauisch zu bleiben. Beispielsweise sollten Bitten um Geld von Freunden oder Verwandten, die sich unter einer fremden Telefonnummer melden, immer hinterfragt werden. Im Zweifel können Betroffene die Person anrufen oder um eine Sprachnachricht bitten. Wer den Verdacht hat, Opfer eines Betrugs im Internet geworden zu sein, kann sich an die örtliche Polizeidienststelle wenden.

− kha