Nach Streit mit Lauterbach
Hansi Flick wehrt sich gegen AfD-Abgeordneten aus Oberbayern

19.02.2021 | Stand 20.09.2023, 4:14 Uhr

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Hansi Flick, Trainer des FC Bayern München, will nach Angaben der "tz" per einstweiliger Verfügung eine Unterlassung gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Johannes Huber erwirken.

Der Kreisvorsitzende der AfD Freising-Pfaffenhofen soll Aussagen des Bayern-Trainers, die er in Richtung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach getätigt hatte, auf seiner Facebook-Seite gepostet und instrumentalisiert haben, um gegen den Experten Stimmung im Internet zu machen.



Huber griff einen Satz von Flick auf, der sich in der Debatte über Reisen des Profi-Fußballs in der Corona-Pandemie auch kritisch über den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach (57) geäußert hatte. "Man kann die sogenannten Experten langsam nicht mehr hören", hatte Flick gesagt.

Auf Anfrage des Donaukurier stehe Huber zu den Beiträgen, die er im Internet veröffentlicht habe. "Eigentlich wollte ich für Flick Partei ergreifen", sagt er. Er habe auch, nachdem der Streit zwischen Flick und Lauterbach vom Tisch gewesen sei, die Beiträge von seiner Seite genommen. Dass aber juristisch gegen ihn vorgegangen werden soll, davon wisse er nichts, so Huber.

Flick bestätigte juristisches Vorgehen

Dass er juristisch gegen den AfD-Politiker vorgehen will, bestätigte der 55-jährige Flick am Freitag in der Online-Pressekonferenz des deutschen Fußball-Rekordmeisters zum Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt. "Das stimmt. Ich habe das einem Anwalt übergeben", sagte Flick.
Der Bayern-Coach betonte, er wolle sich von Huber und der AfD distanzieren. "Ich möchte mit dieser Partei nicht in Verbindung gebracht werden, ganz einfach. Das ist nicht meine Überzeugung, die Partei vertritt nicht meine Werte. Damit ist es ganz klar, dass ich dagegen vorgehen werde mit allen rechtlichen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen", sagte Flick.
Der 55-Jährige äußerte sich auch zu seinem Gespräch mit Lauterbach, das er am Donnerstag geführt hatte. Das sei sehr interessant gewesen. "Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Jeder konnte aus dem Gespräch etwas mitnehmen", sagte Flick. Über die Inhalte wollte er nichts verraten: "Man muss nicht immer alles ausplaudern." Es sei schließlich ein persönliches Gespräch gewesen. Lauterbach hatte anschließend mitgeteilt, dass der Streit beigelegt sei.

− dbl/dpa