Weltweit mit großem Interesse wird die Vorstellung des Gutachtens zu Missbrauchsfällen im Bistum München-Freising zwischen 1945 und 2009 am Donnerstag verfolgt.
Im Mittelpunkt steht dabei der Fall Pfarrer H., der zwei Jahrzehnte in den Gemeinden Garching/Alz und Engelsberg eingesetzt war. Spannend ist dabei vor allem die Frage, ob der emeritierte Papst Benedikt als damaliger Kardinal in München von der Vorgeschichte des nach Missbrauchsfällen in seinem Heimatbistum Essen 1980 nach München versetzten Priesters wusste.
Die Münchner Rechtsanwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) hatte bereits 2010 im Auftrag von Kardinal Reinhard Marx über "Sexuelle und sonstige körperliche Übergriffe durch Priester, Diakone und sonstige pastorale Mitarbeiter im Verantwortungsbereich der Erzdiözese München und Freising in der Zeit von 1945 bis 2009" recherchiert und am 2. Dezember 2010 das Gutachten ans Bistum überreicht. Veröffentlicht worden war das Gutachten nicht, lediglich Kernaussagen wurden vorgestellt.