Schnapszahl-Datum
Aller guten Dinge sind zwei: Was den 22.2.2022 so besonders macht

22.02.2022 | Stand 22.09.2023, 0:58 Uhr

Der 22.2.2022 - das liest sich von vorn wie von hinten genau gleich. Kenner sprechen von einem kalendarischen Palindrom Auf den nächsten muss man länger warten: Erst am 03.02.2030 ist es wieder so weit. −Foto: dpa

Zweisamkeit, Zwietracht, Zwillinge - an der Zahl "2" kommt keiner vorbei. Schon gar nicht im Februar 2022 mit seinen Schnapszahl-Tagen. Auf den 2.2.2022 folgt nun der 22.2.2022 - mehr geht erst in 200 Jahren. Lesen Sie schöne Schnapszahlgeschichten aus der Region:



- Martin Edlmann aus Schnaitsee (Landkreis Traunstein) feiert am Schnapszahldatum seinen 22. Geburtstag im Zeichen der Zwei: Er kam am 22.2.2000 auf die Welt

- Am 22.2.2022 zwei Hochzeiten in Eichendorf (Landkreis Dingolfing-Landau): Bei Sabine Reiter und Roland Schachtl aus Heimhart war das aber eher Zufall. Ganz spontan haben sie 2021 entschieden, sich nach 13 Jahren endlich das Jawort zu geben. "Dann haben wir gesagt, dass das ein cooles Datum wäre", erzählt die Braut am Tag vor der Hochzeit noch relativ entspannt.

- Wie gefragt ist der 22.02.2022 als Hochzeitstag im Berchtesgadener Land? Die Heimatzeitung hat sich bei den Standesämtern umgehört und mit einem Paar gesprochen, das sich am Dienstag das Ja-Wort geben will.

- Sechs Zweier zum 60. Geburtstag: So ergeht es heute Johann Ziegler aus Freiling in der Gemeinde Haarbach (Landkreis Passau). Zu seinen 60. Geburtstag spuckt der Kalender gleich sechs Mal die zwei aus.

Wissenswertes um die Zahl des Monats:

Mathematisch: Zwei ist die kleinste der Primzahlen, kann also nur durch eins und sich selbst geteilt werden. Außer ihr gibt es keine andere gerade Primzahl. Sie ist zudem die einzige, auf die direkt eine weitere (die drei) folgt.

Anschaulich: Die heute gebräuchliche Darstellung der Ziffer "2" hat sich wohl aus entsprechenden Zeichen aus dem indisch-arabischen Raum entwickelt. Andere Zahlsysteme bilden die Ziffer mit zwei parallelen Strichen ab - sei es horizontal wie im Chinesischen oder senkrecht wie im Alten Rom.

Gesellig: Anfang des 16. Jahrhunderts beschreibt der Universalgelehrte Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim die Zwei als "Zahl der christlichen Liebe und gegenseitigen Zuneigung, der Heiraten und des geselligen Lebens". Die genannten Begründungen sind heute noch nachvollziehbar: "Wehe dem, der allein ist; wenn er fällt, so ist kein anderer da, der ihm aufhelfe", heißt es in seiner Schrift "De occulta philosophia". Und besonders anschaulich: "Wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich; wie kann ein Einzelner warm werden?"

Verliebt: Zwei, die sich lieben. Zwei, die als Paar durchs Leben gehen wollen. Wenn diese Zweisamkeit vor einem Standesbeamten offiziell zur Ehe wird, ist das ein denkwürdiger Tag. Gut, wenn das Datum auch nach Jahrzehnten noch in Erinnerung bleibt. Also: Ein Tag mit möglichst wenig verschiedenen Ziffern. Im Jahr 2022 bietet sich der Februar an, der zweite Monat des Jahres. Und wenn es dann noch mit der Trauung am 2. oder am 22. klappt - dann wird der Hochzeitstag garantiert nicht vergessen.

Ursprünglich: Das Zweistromland um die Flüsse Euphrat und Tigris gilt als Wiege der westlichen Zivilisation. Bereits vor mehr als 6000 Jahren wurden hier Städte gegründet, Tempel gebaut und Schriften entwickelt. Grundlegende Techniken wie Rad und Metallverarbeitung sollen von Mesopotamien aus - also dem Gebiet der heutigen Länder Irak, Syrien und Türkei - ihren Weg nach Europa gefunden haben.

Mythisch: In den Schöpfungserzählungen vieler Völker finden sich zwei, die als Menschen oder Götter am Anfang aller Dinge stehen. Ob nun Adam und Eva aus der jüdisch-christlichen Bibel, das japanische Götterpaar Izanagi und Izanami oder Mutter Erde und Vater Himmel, wie amerikanische Ureinwohner oder neuseeländische Maori sie verstehen - es braucht eben oft zwei, um die Sache voranzubringen.

Zwieträchtig: Nicht immer ziehen zwei an einem Strang. Streit und Hader unter Brüdern - in Literatur und Mythologie ist dieses Motiv weit verbreitet. Neid und Missgunst lassen im Alten Testament der Bibel Kain seinen Bruder Abel töten. Auch die mythischen Gründerväter der Stadt Rom fanden keinen gemeinsamen Weg: Remus wird von seinem Zwillingsbruder Romulus erschlagen.

Rückwärts: "22.02.2022" - das liest sich von vorn wie von hinten genau gleich. Kenner sprechen von einem kalendarischen Palindrom. Wenn man das in Europa übliche Format "TT.MM.JJJJ" zugrunde legt, gibt es im 21. Jahrhundert insgesamt 29 dieser Palindromtage - der letzte war am 12.02.2021, also vor knapp einem Jahr. Auf den nächsten muss man länger warten: Erst am 03.02.2030 ist es wieder so weit.