Mediengruppe Bayern exklusiv
Aiwanger: Holz nicht mehr als erneuerbare Energie anzuerkennen, ist eine „Amokfahrt“

13.09.2022 | Stand 13.09.2022, 18:11 Uhr

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kritisiert die Pläne der EU, Waldholz nicht mehr als erneuerbare Energie anzuerkennen. −Foto: Daniel Karmann/dpa (Archiv)

Von Oliver Glombitza

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat vor einer Abstimmung im EU-Parlament am Mittwoch davor gewarnt, Waldholz nicht mehr als erneuerbare Energie anzuerkennen und damit aus der Förderung zu nehmen.



Gegenüber der Mediengruppe Bayern erklärte der Freie-Wähler-Politiker: „Die EU ist mit ihren Plänen mal wieder auf Amokfahrt. Es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum ein nachhaltig erzeugter nachwachsender Rohstoff wie Waldholz, der ganzheitlich und in Kreisläufen genutzt wird, nicht mehr als erneuerbarer Energieträger eingestuft werden sollte. Die im Raum stehende Streichung der Fördermöglichkeiten für die energetische Nutzung von Waldholz, z. B. in Form von Holzhackschnitzeln würde einen erheblichen Rückschritt für die Energiewende und die Erreichung der CO2-Neutralität in Bayern bedeuten.“

Brüssel gefährde den zukunftsgerichteten Waldumbau


Laut Aiwanger gefährde dieser Schachzug des EU-Parlaments perspektivisch auch den klimagerechten Umbau des Waldes: „Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft leistet einen unverzichtbaren Beitrag für den Klimaschutz in Bayern. Mit den widersinnigen Plänen gefährdet Brüssel auch den zukunftsgerichteten Waldumbau, weil den Waldbauern die dafür dringend benötigten Erträge aus der Vermarktung von Waldholz für die energetische Nutzung entzogen werden. Perspektivisch wird der Bedarf an Waldholz auch für die stoffliche Nutzung im Rahmen der Bioökonomie zunehmen, was Waldbesitzern neue Ertragsmöglichkeiten in Aussicht stellt.

Auch die Wärmewende in Bayern kann durch den zunehmenden Beitrag anderer erneuerbarer Energieträger wie z. B. Geothermie, Umgebungswärme oder Solarthermie, weitere wichtige Impulse erhalten. Bis es so weit ist und insbesondere in der aktuellen Energiekrise sollte ein Einschnitt beim erneuerbaren Energieträger Holz, der auch in der Bevölkerung nicht nachvollzogen werden kann, dringend vermieden werden. Anstatt die Energieversorgung in diesem Winter weiter zu gefährden, indem eine nachhaltige energetische Holznutzung verteufelt wird, sollte Brüssel dafür Sorge tragen, dass jetzt mehr Holz als Ersatz für Erdgas, Kohle und Öl zur Verfügung steht.“