Erster Fall unter zehn Jahren
Achtjähriges Mädchen an Folgen einer Corona-Infektion gestorben

16.12.2020 | Stand 21.09.2023, 2:47 Uhr

−Symbolbild: Oliver Berg/dpa

Zum ersten Mal in Bayern ist ein Kind unter zehn Jahren an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben - es stammt aus Ingolstadt.

Den überaus tragischen Fall meldete die städtischer Pressestelle am Dienstag in ihrer täglichen Corona-Statistik. "Beim 52. Todesfall handelt es sich um ein achtjähriges Mädchen", heißt es darin. Nach Informationen des "Donaukurier" soll das Kind in der Neuburger Kinderklinik gestorben sein und unter einer schweren Grunderkrankungen gelitten haben. Für die Eltern macht dieser Umstand den Schicksalsschlag natürlich nicht leichter.

Ob sich die Kleine innerhalb der Familie, in der Schule oder ganz woanders infiziert hat, blieb wie die Frage nach Vorerkrankungen aus Gründen des Datenschutzes unbeantwortet. Laut Statistik des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gab es in Bayern bislang noch nie einen Corona-Todesfall in der Altersgruppe 0 bis 9 Jahre. Spiegel-Online berichtete unlängst über dramatisch steigende Infektionszahlen bei Kindern und bezog sich dabei auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts.



Die Infektionszahlen bei Kindern unter 14 Jahren haben sich danach verzehnfacht: von weniger als 1000 Infektionen pro Woche Anfang September auf mehr als 10.400 in der ersten Novemberwoche. Wissenschaftliche Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass Kinder oftmals einen leichteren Erkrankungsverlauf haben als Erwachsene oder ganz asymptomatisch blieben, hieß es auf Nachfrage in der Pressestelle des LGL in München. Das LGL verweist ebenfalls aufs RKI, wo es auf der Homepage zu Infektionen bei Kindern unter anderem heißt: "Nur ein sehr kleiner Teil benötigt eine intensivmedizinische Versorgung und wird beatmungspflichtig."

Die vielfach diskutierte Frage, ob jemand mit oder an Covid-19 gestorben ist, kann der Ingolstädter Arzt Siegfried Jedamzik nicht nachvollziehen. Auslöser für den Tod sei die Covid-Infektion, sagt er ganz grundsätzlich. "Ich neige deshalb aufgrund meiner ärztlichen Erfahrung dazu, auch bei schweren Vorerkrankungen zu sagen, dass jemand an Corona gestorben ist", so Jedamzik.

− dk