Landshut
Bekommt das Hobbit-Haus doch noch eine Baugenehmigung?

08.04.2019 | Stand 20.09.2023, 22:31 Uhr

Über drei Jahre lang hat "Holzflüsterer" Alois Riederer an seinem Hobbit-Haus gebaut. −Foto: Grießer

Gibt‘s im Streit um das ohne Baugenehmigung errichtete "Hobbit-Haus", das in ganz Bayern für Schlagzeilen sorgte, doch noch ein Happy End? Das Landratsamt Landshut hatte das von Künstler Alois Riederer gebaute Haus im Herbst vergangenen Jahres als Schwarzbau eingestuft und den Rückbau angeordnet (die PNP berichtete). Doch Bauherr Alois Riederer hat nun im Hohenthanner Gemeinderat einen nachträglichen Bauantrag gestellt – und vom Gremium "grünes Licht" für sein "Kunstwerk" erhalten. Das letzte Wort hat allerdings abermals das Landratsamt, das sich in diesen Wochen erneut mit dem Projekt auf Riederers Privatgrundstück intensiv beschäftigt.

Die Behörde hatte vor allem bezüglich der Statik und des Brandschutzes erhebliche Bedenken gesehen. Landrat Peter Dreier hatte noch im Herbst gesagt: "Ein Bauvorhaben in dieser Dimension setzt einen Bauantrag voraus, wie bei jeder anderen Baumaßnahme auch." Deshalb hatte es aus der Bauabteilung der Behörde auch eine eindeutige Stellungnahme gegeben: "Die eingereichten Unterlagen haben nicht ausgereicht, um die Genehmigungsfähigkeit zu bestätigen."

Mehr dazu:
- Bedenken wegen Statik und Brandschutz: Hobbit-Haus muss weg

Das Landratsamt hatte das "Hobbit-Haus" zudem nicht als Kunstwerk durchwinken können. Es gebe die Kunstfreiheit, allerdings sei dies auch kein schrankenloses Recht, so das Landratsamt damals. "Die Kunstfreiheit hebelt hier das Baurecht nicht aus." Deshalb hatte die Behörde im Herbst auch den Rückbau des Projekts angeordnet – zumindest soweit, dass es als genehmigungsfrei gelte.

Hobbit-Haus soll nicht der Öffentlichkeit zugänglich sein

Dies wollte Alois Riederer, der rund drei Jahre an seinem "Lebenswerk" gearbeitet hatte, aber auf keinen Fall – und hat nun einen nachträglichen Bauantrag gestellt. Darüber hinaus will der Künstler das Objekt nicht mehr – wie zunächst angedacht – der Öffentlichkeit zugänglich machen, sondern es nur privat nutzen. Das "Hobbit-Haus" werde sogar eingezäunt, um es so vor neugierigen Blicken zu schützen.

Ob das Okay des Hohenthanner Gemeinderates auch vor dem Landratsamt Bestand hat, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Pressesprecherin Carina Weinzierl: "Das hängt jetzt ganz von den neuen Plänen ab. So wie das Hobbit-Haus jetzt da steht, ist es nach Meinung des Landratsamtes definitiv nicht genehmigungsfähig." Wenn sich Riederer Hilfe von Architekten und/oder Statikern geholt habe, könne es jedoch durchaus möglich sein, dass die neuen Pläne für gut befunden werden würden. Weinzierl zum Wochenblatt: "Um das Projekt zu genehmigen, sind in unseren Augen extreme Umbaumaßnahmen am Projekt nötig." Die neuen Pläne von Alois Riederer würden bereits in der Behörde vorliegen und werden aktuell von den zuständigen Abteilungen geprüft. Bis Mitte April soll ein Ergebnis des Landratsamtes vorliegen. "Bauherr" und Antragsteller Alois Riederer wollte keine Stellungnahme abgeben.