Vilshofen
Wenn der Denkmalschutz dazwischenfunkt

24.09.2019 | Stand 19.09.2023, 5:56 Uhr

Um diese beiden gelb markierten Häuser auf der Bürg geht es: Weil laut Denkmalschutz ein Ensembleschutz besteht, muss bei der Umgestaltung die ursprüngliche Fassade erhalten bleiben. −Foto: Rücker

Der geplante Durchbruch auf der Bürg – gemeint ist damit eine Verkehrsverbindung zum "Graben" hin – läuft Gefahr, zum Synonym für ein Projekt zu werden, das über Jahre geplant, aber wohl nie umgesetzt wird. Schon mehrmals hieß es im Stadtrat: "So, jetzt ist es soweit." Immer wieder kam etwas dazwischen.

Doch nun ist es anscheinend wirklich soweit. Der Stadtrat hat in der vorigen Woche in nichtöffentlicher Sitzung den Auftrag für die Baumeister- und Elektroarbeiten vergeben. Eigentlich dürfte jetzt nichts mehr dazwischen kommen wie das in den vergangenen Jahren der Fall war.

Dazwischen gekommen sind nicht nur lange Diskussionen um die richtige Lösung, Umplanungen und Kostensteigerungen, sondern vor allem der Denkmalschutz. Stadt und Regierung von Niederbayern hatten sich längst geeinigt, dass die beiden Häuser im Rahmen der Stadtbauförderung abgerissen und neu gestaltet werden können. Ziel ist es, so einen Verkehrsabfluss zu erhalten, damit der Stadtplatz entlastet werden kann.

Alles schien klar für die Umsetzung des Projekts. Die Regierung von Niederbayern als Genehmigungsbehörde bat lediglich noch darum, eine Stellungnahme des Bayerischen Landesamts für Denkmalpfleger einzuholen. Diese vermeintlich kleine Hürde erwies sich als schwer zu überwindendes Hindernis. Denn der für Niederbayern zuständige Referatsleiter Dr. Thomas Kupferschmied befand: Wegen des Ensembles müssen die Fassaden erhalten bleiben. Das verteuert das Projekt erheblich. Ein Neubau, der sich harmonisch in das Altstadt-Ensemble einbinden ließe, dürfte vermutlich höchstens die Hälfte kosten. Allein die Baumeister-Arbeiten kosten 618000 Euro.

− hr

Mehr lesen Sie im Vilshofener Anzeiger vom 25.9.