Pleinting
Metzgermeister verliebt sich in Metzgermeisterin

28.03.2019 | Stand 21.09.2023, 21:41 Uhr

Die Vorfreude auf das perfekt gegrillte Rindersteak ist Josef Steinleitner (24) anzusehen, hier mit seiner aus Hamburg zugewanderten Freundin Nadine (32) und dem Vater Josef Steinleitner (53). −Foto: Rücker

Wenn Josef Steinleitner (24) über Fleisch redet, findet der Metzgermeister und Fleisch-Sommelier die schönsten Worte. "Schauen Sie her: Ist das nicht eine wunderschöne Marmorierung?" Die Augen strahlen, gefühlvoll drückt er auf das Steak. Doch dann kommt die Steigerung. "Stellen Sie sich vor", erzählt er weiter, "da komme ich in Hamburg in die Metzgerei, in der ich das Arbeiten anfangen sollte, und sehe, wie eine junge, hübsche blonde Frau professionell ein Stück Rindfleisch zerlegt." Er ist überwältigt. Von der Dame.

Es kam, wie es der Reporter ahnte: Der Pleintinger Metzgermeister, der für knapp zwei Jahre ausgezogen war, um mehr von der Metzger- und Fleischwelt zu entdecken, verliebt sich in Nadine und sie in ihn. Nadine ist Metzgermeisterin mit Zusatzqualifikationen. Wenn die beiden über ihren Beruf reden, spüren sie, wie sehr sie zusammenpassen. Nadine, die 32-jährige Hamburgerin, entschließt sich, mit Josef nach Pleinting in den elterlichen Betrieb zu gehen. "Das ist wie ein Sechser im Lotto", sagt der acht Jahre jüngere Josef, "dass ich als Metzgermeister so eine Metzgermeisterin finde".

Nadine, einst jüngste Metzgermeisterin Deutschlands, ist ihrem Josef fast blind gefolgt. In dem knappen Jahr, in dem sie zusammen in der Metzgerei Dreymann in Hamburg arbeiteten, ist Nadine nur einmal kurz in Pleinting gewesen. Zum Jahresende 2018 zog sie von Hamburg ins tiefste Niederbayern. Sie ist stellvertretende Leiterin der Filiale in Osterhofen. Abends, in der gemeinsamen Wohnung, ist immer großes Thema: Wer kocht. Beide wollen‘s. "Bayern gefiel mir schon immer", sagt der "Fischkopf", der Kosename der Hamburger. Nadine will den Jagdschein machen, um auch dieses Hobby mit Josef teilen zu können.

− hr

Mehr lesen Sie im Vilshofener Anzeiger vom 29. März 2019