Rainding
Dobermann attackiert Frau und tötet Hund: "Ich hatte Todesangst"

12.01.2019 | Stand 21.09.2023, 7:14 Uhr

Hier ist es passiert: In die Hauptstraße von Rainding biegt Sandra Pflugbeil-Wimmer gerade mit ihren beiden Chihuahuas Toni und Lucky ein, als sie ein Dobermann angreift. −Foto: Jörg Schlegel

Für Lucky kann sie nichts mehr tun. Lucky ist tot. Der kleine Chihuahua einer Raindinger Familie ist am Montagnachmittag von einem Dobermann bei einer Bissattacke so schwer verletzt worden, dass er wenige Stunden später an den Folgen stirbt.

Sandra Pflugbeil-Wimmer hat mit sich gerungen, ob sie öffentlich darüber reden will. Doch dann schießt ihr durch den Kopf: "Wenn ein so großer Hund plötzlich aus heiterem Himmel einen kleinen Hund angreift – sind dann nicht auch kleine Kinder in Gefahr?" Daher will sie wachrütteln. "Man hat ja auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Mir persönlich bringt es nichts mehr."

Seit dieser Attacke geht es der 42-Jährigen schlecht. Beim Atmen schmerzen die Rippen. Als der Dobermann sie umreißt, kracht sie mit der Seite auf die Bordsteinkante. Am Oberschenkel hat sie ein großes Hämatom, der Nacken schmerzt. Das sind die physischen Schäden. Die werden schneller heilen als die psychischen. "Ich hatte Todesangst, als dieser Hund auf mich zugerannt ist", sagt sie.

Sie lässt die Leinen ihrer beiden Chihuahuas los, Toni stürmt davon, Lucky nimmt sie schützend hoch. Der Dobermann fällt sie an, reißt sie um und verbeißt sich sofort in Lucky. "Ich hab’ mich hochgerappelt, den Dobermann an seinem Halsband gegriffen und daran gezogen und gezerrt." Sie weiß noch, dass sie dauernd schreit: "Der beißt mir meinen Hund tot!" Endlich steht der Besitzer da. Auch der zerrt lange an seinem Hund, bis er von Lucky ablässt. "Der Besitzer hat gesagt, dass es ihm leid tut. Mehrmals. Ich hab geantwortet: Von dem hab ich jetzt nichts", sagt die Erzieherin und Motopädagogin, die bei der Caritas-Frühförderung in Passau arbeitet. Obwohl sie ihren Lucky sofort in die Tierklinik bringt, stirbt er in der Nacht an den Folgen der schlimmen Bissverletzungen.

"Ein Hund, der einen anderen Hund in derartiger Killerlaune anfällt und tot beißt, der differenziert nicht, was er da angreift: einen kleinen Hund oder ein kleines Kind." Da ist sich die verzweifelte Frau sicher. Den Besitzer des Dobermanns, ein 25-jähriger Mann aus dem südlichen Landkreis Passau, hat sie angezeigt. Gegen ihn läuft nun ein Ermittlungsverfahren. Als Kampfhund, wie man vielleicht vermuten könnte, ist diese Rasse in Bayern allerdings nicht gelistet....

− mok

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