Passau
Nach Prozess um Abtreibung: Große Hilfsbereitschaft für junge Mutter

17.10.2019 | Stand 19.09.2023, 6:05 Uhr
Friederike Gabriel

Für ihr Baby – und gegen die Abtreibung – hat sich eine junge Frau kurzfristig entschieden. PNP-Leser, zwei Geistliche und auch das Bistum beglückwünschen die Mutter zu dieser Entscheidung. Für den Arzt, der das ausgefallene Honorar einforderte, hat niemand Verständnis. −Symbolbild: dpa

Weil sie eine geplante Abtreibung kurzfristig abgesagt hat, hat der Arzt, der den Eingriff vornehmen sollte, die junge Frau aufgefordert, ihm das Honorar zu ersetzen. Vor dem Passauer Amtsgericht wurde schließlich ein Vergleich geschlossen: Die Mutter zahlt 200 Euro an einen gemeinnützigen Verein. Diese Geschichte hat unter den PNP-Lesern für großes Aufsehen gesorgt - und für viel Anteilnahme und Zuspruch für die junge Frau. Zahlreiche Leser meldeten sich und boten an, die Zahlung des Ausfallhonorars zu übernehmen.

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Großer Respekt für die Mutter auf der einen, große Empörung über die Reaktion des Arztes und des Anwalts auf der anderen Seite drücken die Leserbriefe aus. "Wie ,wert(e)los‘ ist ein Mediziner, der eine schwangere Frau verklagt, weil sie sich für das Leben entschieden hat? (...) Welche Wirkung hat dieser Bericht auf alle Frauen, die unsicher in der Entscheidung sind? Traut sich dann noch jemand, einen Abtreibungstermin abzusagen und sich für das Leben zu entscheiden?", fragt etwa Sandra Eder aus Salzweg (Landkreis Passau), "keine Frau macht sich eine derartige Entscheidung leicht." Bernhard Schmähl aus Freilassing (Landkreis Berchtesgadener Land) empfiehlt dem Arzt, "in die Pharmaindustrie zu gehen. Da geht es tatsächlich um Sachwerte, die man moralisch unbedenklich einklagen kann."

Nicht wenige Leser haben bereits von sich aus an die junge Mutter gespendet. Unter den Wohltätern sind auch zwei Geistliche aus der Region: Pfarrer Benedikt Oswald aus Thurmansbang und Pfarrer in Ruhe Johann Pöppel aus Oberkreuzberg (jeweils Landkreis Freyung-Grafenau). Auch bei Bischof Stefan Oster sei die Freude über die Entscheidung der jungen Frau für ihr Kind sehr groß, teilte die Bischöfliche Pressestelle auf PNP-Anfrage mit.

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