Passau
Ist der Mittelschulstandort Passau gefährdet?

12.06.2019 | Stand 20.09.2023, 4:19 Uhr

Neben St. Nikola, gibt es auch in Neustift eine Mittelschule. Sollten die Schülerzahlen weiterzurückgehen, wird ausschließlich in Neustift unterrichtet. So steht es im Vertrag. −Foto: Jäger

Wird es bald keine Mittelschule mehr in Passau geben? Etwas flapsig und überspitzt hat OB Jürgen Dupper in einer Sondersitzung des Schul- und Sportausschusses diese Befürchtung geäußert – mit Verweis auf den früheren Start der Wirtschaftsschule, der in Passau ab 2020/21 möglich sein soll.

Die Einführung der Wirtschaftsschule ab der Jahrgangsstufe 6 wird sicherlich eine Herausforderung für die Mittelschulen", formuliert er im Nachgang auf Anfrage der PNP vorsichtiger. Petra Seibert, Schulleiterin der Mittelschule St. Nikola und Vorsitzende des Bayerischen Schulleiterverbandes allerdings nimmt kein Blatt vor den Mund: "Mir ist schleierhaft, wie das in Passau genehmigt werden konnte. Wir haben hier so viele weiterführende Schulen. Die Kinder werden aber nicht mehr. Da stellt man den Mittelschulstandort durchaus in Frage!"

Zum Mittelschulverbund Passau gehören St. Nikola und Neustift. Die Bayerische Staatsregierung hat 2019 die Erlaubnis gegeben, dass die Wirtschaftsschulen künftig bereits in der sechsten statt erst in der siebten Jahrgangsstufe beginnen dürfen. "Es ist nicht wahr, dass Mittelschulen dadurch keine Einbußen haben", kritisiert nun Seibert. "Klar haben die Wirtschaftsschulen auch Schüler verloren. Aber sie sollen doch berufsorientierend sein und hinführen zu kaufmännischen Berufen in der Wirtschaft, im Büro." Das sei zu früh in der sechsten Klasse.

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