Passau
Im Kleinen und Großen: Wie junge Menschen sich fürs Klima einsetzen

23.05.2019 | Stand 12.10.2023, 10:16 Uhr

Seit zwölf Jahren pflanzt er Bäume: Felix Finkbeiner ist der Gründer von Plant-for-the-Planet. −Foto: Plant-for-the-Planet

Klimaschutz hat viele Gesichter. Zwei davon sind Felix Finkbeiner und Luise Zailer. Finkbeiner macht sich seit zwölf Jahren für das Klima stark, wird in den Medien oft als die "deutsche Greta" bezeichnet. Luise Zailer hat außerhalb von Passau noch keinen Ruhm erlangt. Das will sie auch gar nicht. Ihr geht es vor allem um ihren eigenen Konsum. Zwei junge Menschen und zwei Geschichten, wie Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in unserer heutigen Gesellschaft aussehen können.

Alles begann mit schwarzen Augen und weißem Fell. Als der neunjährige Felix Finkbeiner auszog, das Klima zu retten, ging es ihm in erster Linie um sein Lieblingstier: den Eisbär. Um diesen vom Aussterben zu bewahren, wollte er Bäume pflanzen. Und das tat er. Bis jetzt hat er nicht damit aufgehört. Seine damals gegründete Initiative "Plant-for-the-Planet" ist inzwischen zwölf Jahre alt, er 21. Seine Motivation hat sich über die Jahre verändert. Es geht ihm nicht mehr nur um sein Lieblingstier - ihm geht es um die Zukunft des Menschen.

"Sehr schnell wurde mir klar, dass der Mensch der nächste Eisbär sein wird", sagt Finkbeiner. "Es geht uns nicht um Umweltschutz, sondern wir wollen überleben. Wir wollen eine Zukunft haben", so Finkbeiner. "Wir sind Menschenschützer." Seit er den ersten Baum gepflanzt hat, seien rund sieben Millionen weltweit dazu gekommen. Bäume seien wichtig, um den CO2-Emissionen etwas entgegen zu setzen. Doch das allein reiche nicht aus.

Finkbeiners Ziel: Wahlrecht ohne Altersgrenze

Die Politik müsse das Problem angehen, die Klimaziele einhalten, international eine Lösung finden. Er appelliert an die Politik, den jungen Menschen nicht ihre Zukunft zu nehmen, indem sie nur tatenlos zusehen. Dass der Klimaschutz noch nicht richtig angepackt wird, sei ein gesellschaftliches Problem. "Es wird einfach bei vielen Entscheidungen zu wenig an Zukunft und Nachhaltigkeit gedacht." Um das zu ändern, hat Finkbeiner ein konkretes Ziel: Er will das Wahlrecht ohne Altersgrenze einführen. "Ganz einfach: Wenn Kinder wählen dürften, würde mehr Politik gemacht, die in die Zukunft blickt statt auf kurzfristige Interessen", sagt der 21-Jährige. Um seinem Ziel näher zu kommen, hat die "Plant-for-the-Planet"-Foundation gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen und der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen die Initiative "Wir wollen wählen" gegründet.

Passauer Studentin baut Foodsharing-Netzwerk auf

Doch um sich für das Klima einzusetzen, muss man nicht wie Felix Finkbeiner Initiativen, Stiftungen und Akademien gründen. Für Luise Zailer beginnt ihr Engagement beim Einkauf im Supermarkt und bei der Wahl der Tasse, aus der sie ihren Kaffee trinkt. Die 23-jährige Passauer Studentin steht in der Sonne an einem Info-Stand und versucht, Passanten über Nachhaltigkeit aufzuklären. Sie studiert European Studies und schreibt ihre Bachelorarbeit über den Zusammenhang von Klimaschutz und Fleischkonsum. Ihr umweltbewusstes Ziel setzt bei ihrem eigenen Lebenswandel an. Luise Zailer ist Mitglied zahlreicher Hochschulgruppen an der Universität und baut ein Foodsharing-Netzwerk auf. Darauf möchte sie aufmerksam machen, während sie mit ihren Flyern wedelt.

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