Passau
Teures Heizöl: Volltanken oder warten? Das raten Experten

27.10.2018 | Stand 21.09.2023, 7:00 Uhr

Teurer Besuch: Wenn der Mann mit dem Heizöl kommt, müssen Passauer derzeit über 90 Euro für 100 Liter berappen. −Foto: dpa

85,21 Euro für 100 Liter: Das war am Freitagmittag der bundeslandweite Durchschnittspreis für Heizöl. So teuer war es in Deutschland seit 2012 nicht mehr. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hat die selbe Menge nur 55,87 Euro gekostet. Das entspricht einer Steigerung von rund 53 Prozent. Noch teurer ist Heizöl in Passau: Über 90 Euro kosten 100 Liter hier derzeit bei einer Abnahme von 3000 Litern.

Die Probleme rühren nicht vom Welthandel her. Es ist ein spezifisches deutsches Problem, eine "Ausnahmesituation", wie Maximilian Stümpfl sagt. Der Hauptgrund für die saftigen Preise aktuell seien die extrem niedrigen Pegelstände der Flüsse vor allem im Rhein-Main-Gebiet, wo das meiste Öl geschippert wird. "Solange die Situation an den Flüssen so ist, wird es schwierig bleiben", lautet Strümpfls Prognose.

Auf den "großen Regen" hofft auch Franz Rosenberger, Betriebsleiter Energie der BayWa Passau-Thyrnau. Er verweist auf ein weiteres Problem: den Großbrand in der Bayernoil-Raffinerie in Vohburg Anfang September. Er rät allen, die akut Heizöl brauchen: "Kaufen, aber vielleicht nicht volltanken. Es könnte sein, dass sich die Lage in fünf, sechs Wochen entspannt."

Gewiss sei das aber nicht, gibt auch Horst Söllner, Energieberater der Verbraucherzentrale Bayern, zu bedenken. Angesichts des Handelsstreits zwischen China und den USA, Trumps Politik dem Iran gegenüber und der Situation in Saudi Arabien könne der Ölpreis in naher Zukunft großen Schwankungen unterworfen sein.
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