Passau
Müssen Fische im Tanzklub "GO"-Aquarium ausquartiert werden?

24.01.2017 | Stand 21.09.2023, 0:30 Uhr

Das Aquarium im Danceclub GO hat jetzt die Tierschutzorganisation PETA auf den Plan gerufen. − Foto: Homepage GO

"Die Fische bei mir im Aquarium bekommen sogar Junge – denen kann’s also nicht so schlecht gehen. Ich werde das Aquarium nicht ausbauen", sagt Björn Andresen. Damit reagiert der Szene-Gastronom auf eine Aufforderung der Tierrechtsorganisation PETA, die von ihm verlangt, die Fische, die in einem Aquarium im Danceclub GO seit Jahren lauter Musik ausgesetzt sind, umzuquartieren.

Das 1200-Liter-Becken mit den gut 20 Barschen gilt laut Andresen seit 2004 zum festen Inventar des Clubs und erntete – zumindest bei den Gästen – in der Vergangenheit eher Bewunderung als Ablehnung. Nun aber wurde die Tierrechtsorganisation auf den Plan gerufen, die die "lebendige Dekoration" in dem Club rügt und auf "die Ausquartierung des Aquariums" pocht.

Anfang Januar erfuhr PETA von einer offenbar tierliebenden Club-Besucherin, dass im GO "Fische in einem Aquarium neben der Tanzfläche lauter Musik und vibrierenden Basstönen ausgesetzt sind", wie PETA vermeldet. Die Organisation hat deswegen Björn Andresen vor wenigen Tagen schriftlich gebeten, "die Fische schnellstmöglich auszuquartieren". Zudem hat die Tierrechtsorganisation das zuständige hiesige Veterinäramt kontaktiert, "um eine Überprüfung der Lebensbedingungen der sensiblen Tiere zu veranlassen". "Laute Musik, vibrierende Bässe, Flackerlicht, umgekehrter Tages- und Nachtrhythmus und an die Scheiben klopfende Besucher – die Fische sind enormem Stress ausgesetzt", sagt PETA-Fachreferentin und Meeresbiologin Dr. Tanja Breining in einer Mitteilung an die PNP. Mit ihrem Vorgehen hatte PETA im Oktober 2012 schon mal Erfolg, als es in einem ähnlichen Fall um ein Aquarium in einer Aichacher Diskothek ging.

Auf Nachfrage meinte Björn Andresen am Montag, dass seine Fische nicht unbedingt einen "gestressten Eindruck" vermitteln. "Denen geht es supergut." Die 20 Fische seien nach diversen Sperrzeitänderungen in der Stadt ohnehin nur noch dreimal pro Woche in der Zeit zwischen 0 und 3 Uhr der erwähnten Musik ausgesetzt. Und auch die sei im Vergleich zu früheren Jahren wegen neuen Auflagen zuletzt um einiges leiser geworden. Er sehe den PETA-Forderungen deswegen ziemlich gelassen entgegen.

− ck

Mehr dazu lesen Sie in der PNP (Ausgabe Passau) vom 24. Januar