Fürstenzell
Homosexuelles Paar will sich Babywunsch in Dänemark erfüllen

03.08.2019 | Stand 25.10.2023, 11:28 Uhr

Ein Ehepaar sind sie schon, jetzt wollen sie auch Mama und Mami werden: Lisa (l.) und Julia Schneidhuber aus Fürstenzell fahren für ihren Kinderwunsch bis nach Dänemark. Dort haben sie eine Klinik und den passenden Samenspender gefunden. −Foto: privat

Sie lieben sich, sie sind verheiratet und sie wünschen sich ein Kind. Ihr Traum von einer Familie: Mama, Mami und ein Baby. Der Weg dahin ist allerdings über 1100 Kilometer lang, teuer und mit einigen bürokratischen Stolpersteinen versehen. Denn das Ehepaar Schneidhuber aus Fürstenzell (Landkreis Passau), das sind die 26-jährige Lisa und ihre gleichaltrige Frau Julia.

Ihre Sehnsucht nach einem Kind führt das Paar nun bis in eine Klinik nach Dänemark. Grund dafür sind die Hürden für homosexuelle Paare mit Kinderwunsch in Deutschland. Eine Adoption sei für sie einfach nicht bezahlbar, sagen die beiden jungen Frauen, die an sich gerne einem elternlosen Kind ein neues Zuhause gegeben hätten. Auch eine Insemination, bei der einer Frau per Katheter Spendersamen in die Gebärmutter eingeführt wird, werde lesbischen Frauen in Deutschland nicht ganz leicht gemacht, erzählen die beiden. Finanzielle Unterstützung durch die Krankenkasse gibt es nicht. Und der Arzt könne diese Behandlung bei Homosexuellen verweigern, erklärt Julia. Eine Situation, der sich die beiden nicht aussetzen wollen.

Die beiden Frauen informierten sich und stießen auf eine Kinderwunschklinik in Dänemark. Lisa meldete sich an, einige Tests beim Frauenarzt folgten - und die Suche nach dem passenden Spender. Zur Verfügung stellt die Klinik dafür Kinderfotos der Spender. Die Wahl fiel auf Lawrence. 1,80 Meter groß, blaue Augen, blonde Haare und von Beruf Arzt. Auf den Fotos allerdings ist Lawrence zwischen zwei und drei Jahre alt. Klappt es mit der Schwangerschaft und dem Babykriegen, wird das Kind von Lisa und Julia seinen Erzeuger 18 Jahre lang nur von diesen Bildern kennen. Dann aber gibt es die Möglichkeit, den Samenspender tatsächlich kennen zu lernen. Dass das möglich ist, war den beiden Frauen bei der Auswahl wichtig.

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