Kinder, die von der alleinerziehenden Mutter verlassen werden, sich allein durchschlagen und irgendwann vom Jugendamt aufgespürt werden. Kinder, die in ihrem Elternhaus statt Geborgenheit Gewalt erfahren mussten. Aber auch Kinder, deren Eltern sich mit der Erziehung nicht mehr zu helfen wissen, die am Ende ihrer Kräfte sind und Hilfe brauchen. Das sind Kinder, die im Kasperhof ein neues Zuhause finden können.
"Es gibt nichts, was es nicht gibt", sagt Matthias Kaufmann über das Schicksal der Jugendlichen. Er ist Initiator und Leiter der heilpädagogischen Jugendwohngruppe in Fälsching bei Fürstenstein (Landkreis Passau). Seit 1993 ist der Vierseithof Anlaufstelle für Jugendliche, die Hilfe auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben brauchen. Ab einem Alter von 14 Jahren können sie hier aufgenommen werden. Vermittelt werden sie übers Jugendamt. Im Kasperhof werden sie betreut von Erziehern, Heilerziehungspflegern und einer Familientherapeutin. Sie bekommen Struktur vermittelt, lernen den Alltag sinnvoll zu gestalten. Und sie bekommen Abstand zum Elternhaus. Ziel sei im Idealfall aber die Rückkehr ins Elternhaus, erklärt Kaufmann. Ist das nicht möglich, werden die Jugendlichen zur Selbstständigkeit hingeführt und begleitet bei ihrem Schulabschluss, der Ausbildung und schließlich beim Einzug in eine eigene Wohnung. Für den Übergang gibt es auf dem Kasperhof auch zwei Appartements, in denen die jungen Erwachsenen das Alleine-Wohnen üben können.
− gbe
Mehr dazu lesen Sie in Ihrer Ausgabe der Passauer Neuen Presse vom 19. Mai 2018 im Lokalteil Passau.