Verdi
Warnstreiks: Kitas in Bayern bleiben geschlossen - Auch Kliniken betroffen

08.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:18 Uhr

Eine Demonstrantin trägt bei einem Protestmarsch durch die Friedberger Innenstadt ein Plakat und der Aufschrift "Eine Erzieherin ist wie ein Dessous: Spitzenqualität für einen Hauch von Nichts"". Die Gewerkschaft Verdi hatte zu weiteren Warnstreiks in hessischen Kindertagesstätten sowie in der Sozialarbeit und der Behindertenhilfe aufgerufen. −Foto: dpa

Für Tausende Kinder und Eltern in Bayern bleibt die Kita am Mittwoch geschlossen: Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem großen Branchenstreiktag aufgerufen. Auch Einrichtungen in Rosenheim, Ingolstadt und Regensburg sind betroffen.



Die für Mittwoch erwartete Warnstreikwelle in Kindergärten, Krippen und Horten sowie Kliniken in Bayern hat begonnen. Viele Kindertagesstätten im Freistaat öffneten am Morgen nicht, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte. Teilweise gab es Angebote zur Notbetreuung. Genaue Zahlen lagen zunächst noch nicht vor, er gehe aber von einer hohen Beteiligung mit sicherlich Tausenden Warnstreikenden aus, sagte der Sprecher.

Ausstände fast überall in Bayern geplant



Für Mittwoch sind fast überall im Freistaat Ausstände geplant. Der Schwerpunkt liegt auf Kitas - unter anderem in München und Umgebung, Augsburg, Kempten, Ingolstadt, Schweinfurt und Oberfranken. In Landsberg ist zudem die Lebenshilfe, in München sind die Pfennigparade und andere Einrichtungen der Behindertenhilfe betroffen.

In Mittelfranken sollen ebenfalls die Behindertenhilfe, die AWO-Einrichtungen und die Kliniken Nürnberg, Nürnberger Land, Schwabach, Fürth, Dr. Erler, AN Regiomed und die Bezirkskliniken Mittelfranken bestreikt werden. In Nürnberg sind zudem Demonstrationszüge geplant. Im oberbayerischen Rosenheim sind Streiks bei Ämtern und in den RoMed-Kliniken angekündigt, in Bad Aibling bei der Reha-Klinik der Deutschen Rentenversicherung. In Regensburg sind ebenfalls Ausstände geplant.

Verdi will 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen



Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde ist in drei Wochen.

Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke lehnte Forderungen nach einem Notbetrieb bei allen Streiks im öffentlichen Dienst ab. Arbeitgeber und CDU-Politiker forderten dies „nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch bei der Müllabfuhr, auch bei Bussen und Bahnen, in Kitas“, sagte Werneke am Dienstag und hielt dem entgegen: „Das Streikrecht ist unser Grundrecht, es hat Verfassungsrang.“

− dpa