Die Stimmung war schon mal DEL2-würdig: Die Starbulls Rosenheim haben in einer nervenaufreibenden Halbfinal-Playoff-Partie der Oberliga die Hannover Scorpions im Rofa-Stadion mit 8:5 bezwungen – unterstützt von über 5000 Zuschauern, die wirklich alles gaben (hier geht’s zum Bericht). Damit ist das Team von Jari Pasanen „nur“ noch drei Siege vom Aufstieg entfernt.
Die Stadt, Fans und Spieler sind bereit fürs nächste Eishockeyfest. In der Serie „Best of 5“ geht’s ab kommenden Freitag gegen die Blue Devils Weiden – kein Spaziergang, aber es ist alles möglich! Auch DEB-Vizepräsident Marc Hindelang erwartet „eine intensive, enge und auch lange Finalserie“. Das Momentum spreche etwas für Rosenheim, die überzeugende Saison und die bisherigen direkten Vergleiche für Weiden. „Eines ist schon jetzt klar: Die Oberliga wird einen würdigen Meister bekommen und die DEL2 einen attraktiven Aufsteiger“, so Hindelang.
Der Weg ins Finale
Nach Rang 12 in der DEL2-Saison 2016/17 mussten die Starbulls den bitteren Gang in die Oberliga antreten. In den vergangenen Jahren erreichten die Oberbayern dort dreimal das Viertel- und einmal das Halbfinale. Die Spielzeit 2019/20 wurde aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen. Mit 112 Punkten landete das Pasanen-Team in der laufenden Saison nach 36 Siegen und neun Niederlagen in der Oberliga Süd auf Rang 2 – hinter den Blue Devils Weiden (127 Zähler, 39 Erfolge, 3 Pleiten). Es folgten der 3:0-Erfolg gegen die Icefighters Leipzig im Achtelfinale und das 3:1 gegen die Tilburg Trappers in der Runde der besten Acht. Im Halbfinale setzten sich die Rosenheimer mit 3:1 gegen die Hannover Scorpions durch. In trauriger Erinnerung bleiben wird den Starbulls der 3. Februar, als Mike Glemser in der Liga-Partie gegen den SC Riessersee nach einem Bodycheck kopfüber an die Bande krachte und sich so schwer verletzte, dass er nun querschnittsgelähmt ist. Der Unfall hat gezeigt, dass die Eishockey-Familie zusammenhält, durch eine Spendenaktion sammelte der Verein bisher über 640000 Euro für den verletzten Spieler. Allein schon für den 25-Jährigen wollen die Oberbayern den Titel nach Rosenheim holen.
Der Gegner
Viermal standen sich Weiden und Rosenheim in dieser Saison bereits gegenüber – dreimal gingen die Oberpfälzer als Sieger vom Eis. Im Oktober gewannen sie 3:2, im Dezember 2:1 und im Januar 8:2. Jubeln konnten die Starbulls am 19. Februar, als sie sich zuhause mit 2:0 dank der Tore von Brad McGowan und Norman Hauner durchsetzten. Letztendlich holte sich Weiden Platz 1 in der Staffel Süd. Keine Chance hatten in den Playoffs die Füchse Duisburg (0:3), die Hannover Indians (0:3) und die Saale Bulls Halle (1:3) gegen das Team von Sebastian Buchwieser. Sollte den Blue Devils der Aufstieg gelingen, wäre das der größte Vereins-Erfolg seit 20 Jahren. 2003 sind die Ostbayern in die 2. Bundesliga – wie die DEL2 damals noch hieß – hochgeklettert. Nach der Saison 2004/05 ging’s jedoch wieder in die Oberliga runter. Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten folgte 2008/09 ein Neustart in der Landesliga Nord, wo sie zwei Runden blieben. Nach einem Jahr in der Bayernliga erfolgte zur Saison 2011/12 der Aufstieg in die Oberliga.
Die Finalpartien
Los geht’s am kommenden Freitag um 20 Uhr in Weiden. Zwei Tage später – am Sonntag um 17 Uhr – steht das Match im Rofa-Stadion an, ehe am Dienstag, 25. April, um 20 Uhr das nächste Aufeinandertreffen in der Oberpfalz stattfindet. Falls keinem der beiden Teams bis dahin drei Siege gelingen, kommt es am Freitag, 28. April, um 19.30 Uhr zu Spiel Nummer vier (in Rosenheim) und – falls nötig – am Sonntag, 30. April, um 18 Uhr zum letzten Duell in Weiden. Spätestens dann steht der Aufsteiger fest.
Tickets fürs Heimduell
Umgehend nach dem Sieg gegen Hannover „haben uns unglaublich viele Ticketanfragen erreicht“, erklärt Geschäftsführer Daniel Bucheli. „Wir versuchen, strikt zu handeln und somit allen Zielgruppen gerecht zu werden. Denn eines ist schon jetzt klar: Das Rofa-Stadion wird wieder beben! Es ist einfach unglaublich, was aktuell in Rosenheim abgeht!“ Um eine möglichst faire Verteilung zu gewährleisten, haben sich die Verantwortlichen dazu entschieden, den Ticketverkauf in drei Slots zu staffeln. Bereits am Montag gab’s einen exklusiven Vorverkauf für Mitglieder. Am Dienstag können von 16 bis 18 Uhr Rentner (zwei Tickets) und Familien (vier Tickets: zwei Erwachsene, zwei Kinder) – unter strenger Ausweiskontrolle – in der Geschäftsstelle der Starbulls Karten erwerben. Dafür steht eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen zur Verfügung. Direkt im Anschluss an Slot 2 startet der freie Verkauf online unter www.starbulls.de/tickets.
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Faire Geste: Hannovers Trainer Kevin Gaudet gratuliert Norman Hauner zum Erfolg.
Nachdem die Rosenheimer in der letzten Partie gegen die Scorpions mit 0:3, 1:4 und 2:5 zurücklagen, bewiesen sie Moral und erzielten noch fünf Treffer. Ausschlaggebend dafür war ein starkes zweites Drittel. In dieser Szene netzt Tyler McNeely zum 6:5 ein.
