Ein mit vier Personen besetztes Elektroboot ist am Donnerstagabend auf dem Chiemsee gekentert. Laut Polizeiinspektion Prien besteht der Verdacht auf Trunkenheit im Schiffsverkehr.
Wie die Beamten mitteilen, war es eine Welle, die das Boot am Abend des Vatertags umwarf. Das Quartett, das im 13 Grad kalten Wasser landete, hatte Glück im Unglück, denn schnell kam ein Fischer vorbei, nahm die Vier auf und brachte sie zum Hafen in Übersee.
Die Wasserwacht Breitbrunn suchte vergeblich nach dem havarierten Elektroboot und entdeckte lediglich zwei Paddel und ein Sitzkissen im Wasser treibend. Der Verbleib des Bootes ist bisher also unklar.
Die vier verunglückten Ausflügler wurden in Übersee vom Rettungsdienst versorgt, der Schiffsführer musste wegen einer Unterkühlung ins Krankenhaus. Dort stellte eine Polizeistreife eindeutige Anzeichen einer Alkoholisierung fest. Da der E-Boot-„Kapitän“ einen Alkotest verweigerte, wurde eine Blutentnahme durchgeführt. Die Polizei Prien hat wegen des mutmaßlichen Trunkenheitsdelikts ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet.
In diesem Zusammenhang weist die Wasserschutzpolizei Prien darauf hin, dass sich die Promillegrenze auf dem Wasser nicht von der im Straßenverkehr unterscheidet: „Jedes Wasserfahrzeug benötigt einen Schiffsführer, der für die Einhaltung der geltenden Vorschriften verantwortlich ist.“
− red
