Brief an Lauterbach
Holetschek will Rosenheimer Notfall-Pilotprojekt als Reformentwurf für Deutschland

21.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:09 Uhr

Patientinnen und Patienten mit akuten Beschwerden können bei dem Rosenheimer Pilotprojekt durch Praxen versorgt werden, wo auch eine eventuelle Folgebehandlung möglich ist. Dabei ist die Digitalisierung ein wichtiger Baustein. Denn durch die Videotelefonie und die Telemedizin könnten sowohl Ärzte als auch Patienten profitieren, so Holetschek. −Symbolbild: dpa

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat jetzt in München sein Vorhaben erläutert, das Klinik-Pilotprojekt von Rosenheim nicht nur in Bayern anzuwenden, sondern für ganz Deutschland umzusetzen.



Mit einem Schreiben an den Bundesminister Karl Lauterbach stellte er sein Ziel mit dem Pilotprojekt vor und macht auf Bundesebene darauf aufmerksam. Seiner Meinung nach müsse schnell gehandelt werden und die Reform bald eingeführt werden, „da viele Notaufnahmen von Krankenhäusern überlastet sind“.

Der Minister lobte das Rosenheimer Projekt sehr. Es zeige, „wie Notaufnahmen durch die Zusammenarbeit mit Praxen vor Ort entlastet werden können. Damit stehen mehr Zeit und Ressourcen für Notfälle zur Verfügung.“ Die Digitalisierung habe dabei eine wichtige Rolle, da über Videotelefonie kommuniziert werden solle.

Praxen helfen bei Notfällen



Mit dem bayrischen Notfall-Gipfel im RoMed Klinikum Rosenheim versierte Holetschek das Projekt als Lösung an. So entstand das gemeinsame Pilotprojekt der KVB, des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung und des RoMed Klinikums Rosenheim. Holetschek betont, dass „durch die Videotelefonie und die Telemedizin sowohl Ärzte als auch Patienten profitieren können.“

In dem Brief an Bundesminister Lauterbach hebt Klaus Holetschek die Ansätze des Rosenheimer Pilotenprojekts als praxisbewährtes Beispiel einer funktionierenden Patientenlenkung hervor. Dieses Modell sei mittlerweile in zwei Machbarkeitsstudien erfolgreich getestet worden.

Ein großer Vorteil des Projekts, betont Holetschek, sei, dass es zeitnah eingesetzt werden könne und es keine Notfallgebühr benötige, die er ohnehin ablehnen würde.

− Laura Klein