Grenzkontrolle
Lange gesucht: Polizei nimmt Mann (30) nach mehreren Jahren fest

26.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:34 Uhr

Bei einer Grenzkontrolle hat die Polizei einen Mann festgenommen, der seit mehreren Jahren von der Justiz gesucht wird. −Foto: PNP Archiv

Seit mehreren Jahren sucht die Kemptener Justiz wegen mehrere Vorfälle einen verurteilten Mann. Bei einer Grenzkontrolle am Sonntag konnte ihn die Bundespolizei auf der Inntalautobahn festnehmen. Er muss für knapp 19 Monate ins Gefängnis.



Einen italienischen Reisebus hat die Bundespolizei am Sonntagabend auf der Inntalautobahn kontrolliert. Unter den Reisenden war auch ein Mann mit nigerianischer Staatsangehörigkeit. In der Kontrollstelle auf Höhe Kiefersfelden konnte sich der Nigerianer mit seinem Reisepass und einer italienischen Aufenthaltserlaubnis ausweisen.

Mann war bereits zu 19 Monaten Haft verurteilt



Bei der Überprüfung seiner Personalien fanden die Bundespolizisten jedoch heraus, dass er wegen der Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige vom Amtsgericht Kempten zu einer Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt worden war. Auch wenn von den 18 Monaten laut Haftbefehl der Festnahmetag Ende 2017 und die 98 Tage Untersuchungshaft, die er 2018 angetreten hat, abgezogen werden können, sind immer noch 15 Monate übrig. Zu diesen kommen weitere vier Monate dazu, weil der Mann 2018 vom Amtsgericht Kaufbeuren wegen Hausfriedensbruch verurteilt wurde.

30-Jähriger wehrt sich gegen Festnahme



Mit seiner Festnahme war der 30-Jährige nicht einverstanden und verhielt sich den Bundespolizisten gegenüber unkooperativ. Nach Angaben der Polizei mussten sie ihn mehrfach auffordern, seine Reise zu beenden und den Beamten zu folgen. Sein Reisegepäck, das noch im Bus eingelagert war, wollte er weder herausnehmen noch sagen, welches sein Gepäck war. Deshalb mussten zunächst alle anderen Fahrgäste ihre Koffer und Taschen herausnehmen, bis nur noch seins übrigblieb. Erst dann konnte der Bus mit Verzögerung nach München weiterfahren.

Am Montag in Justizvollzugsanstalt in Bernau gebracht



Der Nigerianer wurde zunächst zur Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim und von dort am Montagmorgen in die Justizvollzugsanstalt Bernau gebracht. Wenn er seine rund 19-monatige Haftstrafe abgesessen hat, wird er außerdem noch ein Bußgeld zahlen müssen. Das Amtsgericht Kempten hatte angeordnet, ihm einen Betrag in Höhe von 500 Euro in Rechnung zu stellen, den er sich durch das Verbrechen nach dem Betäubungsmittelgesetz eingehandelt hat.

− sk