Über 500.000 Euro verdient
Nach Tod eines Rosenheimers (44): Polizei kommt Online-Drogenhändlern auf die Schliche

05.01.2024 | Stand 05.01.2024, 10:52 Uhr

In Gang gekommen waren die Ermittlungen nach dem Tod eines 44-Jährigen aus dem oberbayerischen Rosenheim, der sich Kokain über einen Shop im Internet bestellt hatte. Die Spur führte dann zunächst zu einem 46-Jährigen in Berlin. − Symbolbild: dpa

Cybercrime-Ermittlern aus Bayern ist es gelungen, einen umfassenden Drogenhandel über das Internet aufzuklären. Auf die Schliche kamen die Beamten den Verkäufern nach dem Tod eines 44-Jährigen aus Rosenheim. Er hatte sich Kokain im Online-Shop bestellt.



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Im Zuge der mehrere Jahre dauernden Ermittlungen wurden sieben Beteiligte aus Berlin, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden ausfindig gemacht und zum Teil bereits verurteilt. Dies teilte die Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Freitag mit.

In Gang gekommen waren die Ermittlungen nach dem Tod eines 44-Jährigen aus dem oberbayerischen Rosenheim, der sich Kokain über einen Shop im Internet bestellt hatte. Die Spur führte demnach zu einem 46-Jährigen in Berlin. In seiner Wohnung fanden Ermittler rund 35 Kilogramm Drogen. Einen weiteren Beteiligten nahm die Polizei ebenfalls in Berlin fest, in dessen Wohnung in den Niederlanden fanden sich demnach vier Kilogramm Drogen.

Insgesamt sollen die Männer 60 Kilo Drogen verkauft haben



Zusammen sollen die Männer rund 60 Kilogramm Drogen über das Darknet und das frei verfügbare Internet verkauft und damit mehr als 500.000 Euro verdient haben. Das Darknet ist ein versteckter Teil des Internets. Sie wurden vor dem Landgericht Bamberg zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt.

Die weiteren Ermittlungen führten den Angaben nach zu einer 31-Jährigen und einem 35-Jährigen in Nordrhein-Westfalen, die für den weltweiten Versand der Drogen zuständig waren. Beide wurden mittlerweile zu Haftstrafen von mehr als sechs Jahren verurteilt. Aufgrund der Geständnisse der Verurteilten und andauernder Ermittlungen konnte die Polizei drei weitere mutmaßliche Beteiligte festnehmen, darunter ein 31-Jähriger aus den Niederlanden, der als Kurier tätig gewesen sein soll, und bei seiner Festnahme im August 2023 rund 20 Kilogramm Drogen bei sich führte.

Die Ermittlungen gegen die drei Männer dauern an. Ein 28-Jähriger befindet sich derzeit in Auslieferungshaft in den Niederlanden.

− dpa