Rottal-Inn
Polizei warnt vor falschen Polizisten

21-jährige als Opfer – Betrüger wollten auch von 72-Jähriger Geld, doch sie wurde misstrauisch

03.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:11 Uhr

Betrüger gaben sich am Telefon als Polizisten aus, eine 21-Jährige wurde Opfer (Symbolbild). −Foto: Archiv (Symbolbild)

Die Polizei warnt im Zusammenhang mit zwei Fällen vor neuen Tricks von Betrügern. Bei einer jungen Simbacherin (21) waren die Täter erfolgreich, bei einer Kirchdorferin (72) zum Glück nicht, weil sie misstrauisch geworden war.

Die Details: Die 21-Jährige hatte am Montag eine Mail bekommen, dass ihr Instagram-Benutzerkonto vorübergehend gesperrt worden sei. Die Simbacherin dachte sich zunächst nichts dabei, bekam dann aber im Laufe des Dienstags mehrere Anrufe von verschiedenen – ihr unbekannten – Rufnummern. Eine Frau und ein Mann gaben sich in englischer Sprache als Berliner Polizeibeamte aus und behaupteten, so die "richtige" Polizei in einer Aussendung, dass die Simbacherin mehrerer Straftaten verdächtig sei und ihr Instagram-Kontodaten missbräuchlich verwendet worden seien. Um ihre Konten verifizieren zu können, müsse sie umgehend Google-Play-Wertkarten kaufen und deren Codes telefonisch durchgeben.

Die 21-Jährige ging dann zur nächsten Tankstelle, kaufte zwei Wertkarten um jeweils 100 Euro. Telefonisch gab sie den ersten Code durch, dann wurde sie doch misstrauisch und ging zur Polizei. Die ersten 100 Euro sind aber weg.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang erneut eindringlich davor, an vermeintliche Polizeibeamte telefonisch sensible Daten oder Codes von Gutscheinen weiterzugeben. Solche Daten werden von der Polizei unter keinen Umständen telefonisch abgefragt. Bei verdächtigen Anrufen sollte umgehend das Telefonat beendet und die Polizei informiert werden.

In einem weiteren Fall von Telefonbetrug blieb es zum Glück beim Versuch. Eine 72-jährige Kirchdorferin hatte eine SMS aufs Handy bekommen. Inhalt: "Hallo Mama, mein Handy ist kaputt, ich habe eine neue Nummer. Die kannst du dir einspeichern. Schick mir gleich eine Nachricht per WhatsApp an meine neue Nummer."

Die 72-Jährige ging davon aus, dass es sich um die Tochter handelt und speicherte die Rufnummer ein. Im weiteren Verlauf hätte die Kirchdorferin eine Überweisung tätigen, da der "Tochter" kein Zugriff auf das Online-Banking mehr möglich sei. Da wurde die die 72-Jährige aber misstrauisch und kontaktierte den Schwiegersohn. Dieser erklärte, dass das Handy der Tochter funktioniere und sie keine neue Nummer habe. So konnte der Betrug erkannt werden, ehe die Kirchdorferin einen Schaden erlitt, so die Polizei.

Da diese Betrugsmasche immer häufiger vorkommt, warnt die Behörde zur besonderen Vorsicht. Bevor eine neue Nummer eingespeichert wird, sollte man die Nachricht immer hinterfragen und seine Angehörigen über deren Richtigkeit befragen.

− red