Passau
Geothermie-Tagung mit Tiefgang

70 Spezialisten erörtern zwei Tage lang Chancen und Herausforderungen

03.05.2024 | Stand 03.05.2024, 19:00 Uhr

Beim Geothermie-Kongress: Michael Häring, Vorstand der Pfaffinger Bau SE, Verkehrsminister Christian Bernreiter und OB Jürgen Dupper. − Foto: privat

Von Franz Danninger

Zwei Tage lang haben rund 70 Spezialisten in der Innstadt das Thema Geothermie von den verschiedensten Seiten beleuchtet.
Warum in Passau, wo keine geothermische Anlage läuft oder geplant ist? Weil dort mit der Pfaffinger Unternehmensgruppe einer der großen Spieler des Themas seinen Hauptsitz hat und Vorstand Michael Häring diesen als Tagungsort zur Verfügung stellte.

Der Pfaffinger-Seminarkubus liegt direkt an der Donau, die Tagungsteilnehmer hatten also Wasser ständig vor Augen. Die Aquathermie, also die Nutzung der Energie von Flüssen zum Heizen oder Kühlen, ist aber nur ein relativ kleiner Teil des Generalbegriffs „Geothermie“. Der weitaus größere befasst sich mit der klassischen Variante, also mit heißem Wasser aus der Tiefe, das über Wärmetauscher Heizenergie liefert, die durch Fern- und Nahwärmenetze in Gebäude fließt.

Pfaffinger ist mit seinem Geschäftsfeld „Rohrleitungs-/Netzbau“ an solchen Anlagen beteiligt und auch Mitglied an der Initiative „Wärmewende durch Geothermie“, die die Tagung veranstaltete.

Die wurde am zweiten Tag gekrönt vom Besuch von Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), der – wie seine Vorredner – mehrfach betonte, welch wichtigen Beitrag die Geothermie leiste und noch leisten werde auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die will der Freistaat Bayern nämlich bis 2040 erreichen, und die Geothermie soll bis dahin 25 Prozent der Wärmeenergie liefern. Die Staatsregierung leiste ihren Beitrag dazu unter anderem damit, dass sie die Kredite für Probebohrungen mit Staatsbürgschaften absichere, erklärte der Minister, „weil diese Bohrungen kosten viel Geld und es ist nicht immer sicher, dass sie auch das gewünschte Ergebnis liefern“.

Auch die Fernleitungen vom Bohrort zu den kommunalen Nahwärmenetzen kosten viel Geld, erklärten vor allem teilnehmende Kommunalpolitiker. Sie forderten deshalb, dass die Staatsregierung auch die Kredite für diesen Leitungsbau mit Staatsbürgschaften absichere. Bernreiter sieht diesen Wunsch zwar als kritisch, weil dann müsse man auch die Leitungen anderer Vorhaben fördern, aber er werde die Forderung weitergeben.

Für Pfaffinger-Vorstand und Gastgeber Michael Häring liegt die Energie-Zukunft in der Tiefe: „Geothermie dank Mutter Erde. Dieses Potenzial sollten wir – vor allem in der heutigen Zeit – nachhaltig und auch in Verantwortung gegenüber der nächsten Generation sinnvoll nutzen.“

− Heimatwirtschaft, S. 7