Nach Abschied in Deggendorf
Transfer-Hammer! René Röthke wechselt nach Passau und will „Geschichte schreiben“

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 18:14 Uhr

Musterprofi mit langjähriger DEL-Erfahrung: René Röthke, ein Spieler mit beeindruckender Vita und ehrgeizigem Ziel in Passau: „Endlich in die Playoffs.“ − Foto: Roland Rappel

Seit Wochen kursiert das Gerücht, jetzt haben die Passau Black Hawks ihren Königstransfer für die nächste Saison verkündet: René Röthke (41) wechselt nach seinem Abschied aus Deggendorf zum Oberliga-Rivalen donauabwärts und löst bei den EHF Jubelstürme aus: „So einen Spieler hatten wir in Passau noch nicht.“

Ganz oben auf der Liste von Trainer und Manager Thomas Vogl stand ein neuer Führungsspieler. „René wird auf jeden Fall der Leader sein, den wir gesucht haben“, weiß der 47-Jährige, der sich „brutal“ über die Zusage des früheren, langjährigen DEL-Profis freut. Röthke werde die Black Hawks „in allen Belangen weiterbringen. Es ist ein Traum, so einen Spieler nach Passau holen zu können“, kommentiert Vogl den Transfer des Musterprofis.

Wie berichtet, konnte sich Publikumsliebling Röthke nach sechseinhalb Spielzeiten beim DSC heuer nicht mehr mit den Deggendorfern auf einen neuen Vertrag einigen. Er gehe „aber nicht im Groll“, betont der 41-Jährige im Gespräch mit der Mediengruppe Bayern. Er schaue vielmehr mit Freude zurück auf ein wunderbares, erfolgreiches Kapitel in seiner Karriere. Gerade zu den Fans des DSC pflegte der gebürtige Berliner und langjährige Kapitän der Mannschaft ein besonderes Verhältnis. Dass sie ihm den Wechsel ausgerechnet zum Donau-Rivalen übel nehmen, glaubt und hofft der 41-Jährige nicht. Darum war Röthke auch ein sauberer Schnitt wichtig. Mit den Black Hawks habe er erst verhandelt, als der Abschied in Deggendorf feststand, erzählt er. Zugleich bat er die Passauer, den Wechsel erst nach der (emotionalen) Saisonabschlussfeier in Deggendorf zu verkünden.

Mit Leader Röthke wollen die Black Hawks endlich in die Playoffs



Nun beginnt ein neuer Abschnitt und René Röthke will in der EisArena in Kohlbruck genauso rackern und Tore schießen, wie er es in der Festung an der Trat getan hat. Er kommt freilich als Liebling der Deggendorfer Fans, doch er will nun in Passau, wie er selbst sagt, „Geschichte schreiben und endlich in die Playoffs einziehen. Ich freue mich auf die neue Herausforderung“. Seit dem Wiederaufstieg 2020 haben die Dreiflüssestädter dieses Ziel Jahr für Jahr verfehlt. Den Derbys gegen Deggendorf fiebert Röthke natürlich schon besonders entgegen. „Ich freue mich auf die Fans, die Stimmung und kann versprechen: Das werden heiße Spiele, da ist bestimmt extrem viel Feuer drin.“

René Röthke gilt als Musterprofi und hat in der zurückliegenden Saison auch mit bald 42 Jahren gezeigt, dass er in der Oberliga noch immer ein Schlüsselspieler sein kann. Er verpasste in der Spielzeit 23/24 nur ein einziges Spiel und war an 36 Treffern (21 Tore / 15 Assists) direkt beteiligt. Ein Blick in Röthkes Vita lässt das Herz von Eishockey-Fans sowieso höher schlagen. In der DEL lief er unter anderem für Straubing und Ingolstadt auf. In 738 Erstliga-Spielen konnte der Stürmer 249 Scorerpunkte (davon 105 Tore) sammeln. Das Trikot der Nationalmannschaft durfte Röthke sechs Mal tragen. In der DEL2 hat der technische starke Angreifer 61 Spiele (58 Scorerpunkte) absolviert. Dazu kommen 282 Spiele (258 Scorerpunkte) in der Oberliga. Allein die körperlichen Fitnesswerte von René Röthke suchen ihresgleichen, dafür trainiert er nahezu täglich und ist ein Leistungssportler, und selbstständiger Personaltrainer, durch und durch.

− czo


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