Dicht-Elf im Frühjahr noch stärker
„Alle ziehen voll durch“: Der FC Passau und die Landesliga – warum die Voraussetzungen bestens sind

11.04.2024 | Stand 12.04.2024, 8:18 Uhr

Starkes Kollektiv: Der FCP präsentiert sich im Frühjahr in einer sehr guten Verfassung. − Foto: Lakota

Sieben Spieltage stehen noch aus in der Fußball-Bezirksliga Ost – und der 1.FC Passau liegt klar auf Kurs Meisterschaft. Anders als im Vorjahr, als der FCP nach dem Winter seine Spitzenposition einbüßte und in die sportliche Krise inklusive Trainerentlassung schlitterte, präsentiert sich der Traditionsverein in diesem Frühjahr sehr stabil. Es hat sogar den Anschein, die Passauer seien nochmals stärker geworden und bereit für den Sprung in die Landesliga.

Soweit will Christian Wolf noch gar nicht vorausblicken. „Es sind noch 21 Punkte zu vergeben. Im Fußball geht es ganz schnell, von daher sind wir gut beraten, den Fokus immer nur auf die nächste Aufgabe zu legen“, sagt der Sportliche Leiter. Am Samstag kommt der TSV Grafenau ins Dreiflüssestadion, nach dem 4:1 im Topspiel gegen Grainet erwartete die junge FCP-Truppe dieses Mal gerade vom Kopf her eine Reifeprüfung. „Das wird ein ganz, ganz schweres Spiel. Grafenau kämpft ums Überleben, wir müssen von Beginn an präsent sein“, urteilt Wolf.

Trotz aller warnenden Worte der Verantwortlichen – die Voraussetzungen für Meisterschaft und Aufstieg sind beim Traditionsverein deutlich besser als vor einem Jahr, als es mehrere kleine Probleme gab. Das bestätigt auch Wolf, sagt: „Wie die Mannschaft an die Sache rangeht, ist schon beeindruckend. Alle ziehen voll durch. Wir haben in jedem Training 20 oder mehr Spieler“, berichtet der Sportchef. In vier Frühjahrspartien gab es drei Siege und ein Remis, dazu ließ es der FCP 15 Mal krachen und kassierte erst zwei Gegentreffer. Die Stimmung ist bestens, auch intern versteht sich die Truppe prima.

Hinzu kommt: Die Passauer haben im personellen Bereich absolute Planungssicherheit. Das Trainerduo Axel Dichtl und Benni Neunteufel hat seinen Vertrag verlängert, dazu haben fast alle Spieler ihre Zusagen für die neue Saison gegeben. „Erstmals seit langen wird es im Sommer keinen großen Umbruch geben“, freut sich Wolf.

Viele Passauer Spieler – rund 85 Prozent sind unter 23 – könnten sich noch weiterentwicklen, so dass dem Verein auch bei einem Aufstieg in die Landesliga nicht bange sein muss. „Wir haben absolutes Vertrauen in unser Team. Natürlich würden wir uns im Aufstiegsfall um punktuelle Verstärkungen bemühen, aber wir haben jetzt nicht den ganz großen Druck, alles verändern zu müssen. Das macht es natürlich einfacher“, meint Wolf, der den Verein auch für die Zukunft bestens aufgestellt sieht. „Unsere U19 ist Tabellenführer in der Bezirksoberliga, die U17 spielt Landesliga – es rücken in den nächsten Jahren viele Talente nach.“

Dass dieser Weg funktionieren kann, macht das Beispiel Leandro Miller eindrucksvoll deutlich. Der 18-Jährige, der noch in der A-Jugend spielen dürfte, hat sich zum absoluten Leistungsträger entwickelt, in 21 Spielen 10 Tore erzielt und 10 Treffer aufgelegt. Auch der im Winter aus Schalding gekommene Julian Kornreder (18), ebenfalls noch U19-Spieler, ist eine echte Verstärkung und hat in vier Einsätzen schon dreimal getroffen. „Das war nicht unbedingt zu erwarten, dass beide gleich so einschlagen. Aber es ist natürlich umso schöner. Die jungen Spieler haben noch viel Potenzial und sind im Sommer sicher schon nochmal einen Schritt weiter als jetzt“, urteilt Wolf, der den Aufstiegskampf „relativ entspannt“ beobachtet. Denn: „Natürlich wollen wir rauf. Erst recht, weil wir uns eine so tolle Ausgangslage erarbeitet haben. Aber wenn es nicht klappt, geht die Welt nicht unter, dann kann sich unsere junge Mannschaft auch in der Bezirksliga nochmal entwickeln. Wichtig ist, dass wir insgesamt auf dem richten Weg sind − und das ist absolut der Fall.“