Empörung über Papst
Nach Missbrauchsgutachten: Bistum startet „Austrittstelefon“

01.02.2022 | Stand 01.02.2022, 6:48 Uhr

Der Regensburger Dom. Das örtliche Bistum will jetzt mit einem „Austrittstelefon“ dem Gesprächsbedarf von Bürgern nachkommen. −Foto: Armin Weigel/dpa

Nach dem Münchner Missbrauchsgutachten, das auch den ehemaligen Papst Benedikt XVI. belastet, startet das Bistum Regensburg ein „Austrittstelefon“.



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So wolle man die Menschen, die wegen der Veröffentlichung Gesprächsbedarf haben und einen Kirchenaustritt erwägen, erreichen, teilte das Bistum am Montag mit.

In den letzten Tagen hätten sich im Bistum viele Menschen mit Mails und Anrufen gemeldet. „Die meisten waren empört und irritiert wegen der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München Freising und der Nachrichten über den emeritierten Papst Benedikt XVI.“, hieß es in der Mitteilung. „Der Gesprächsbedarf ist groß.“ Die Telefonaktion läuft bis zum 15. Februar.

Benedikt wird Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen

Das Gutachten hatte aufgezeigt, dass Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern im Erzbistum München und Freising über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt worden waren. Den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, heute Benedikt XVI., wird in dem Gutachten persönlich Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen. In etlichen Städten und Gemeinden rüsten sich die Standesämter nun für eine Flut von Kirchenaustritten.

Benedikt lehrte vor seiner Zeit als Münchner Erzbischof an der Universität in Regensburg. Er ist auch Ehrenbürger der Stadt.

− dpa