Bischofsmais/Marcana
Waidler zu Gast in der istrischen Partnergemeinde

15.04.2019 | Stand 19.09.2023, 6:35 Uhr

Handschlag in der Partnergemeinde: (von links) Marcanas Altbürgermeister Marian Kostesic, Bischofsmais‘ Bürgermeister Walter Nirschl, Marcanas Bürgermeister Pedrag Plisko und Bischofsmais‘ 3. Bürgermeister Josef Pledl. −Foto: Privat

Zu Besuch in der Partnergemeinde Marcana in Istrien war eine Delegation aus Bischofsmais. Bürgermeister Walter Nirschl, eine Abordnung des Gemeinderates und Damir Bedrina, der in der Gemeinde Marcana geboren wurde, waren für vier Tage nach Kroatien gereist.

Die Delegation wurde schon bei der Ankunft mit großer Herzlichkeit und Gastfreundschaft empfangen. Nach der Ankunft in Loborika wurde eine Käserei, die Schafskäse herstellt und diese Produkte ausschließlich Regional vertreibt besichtigt. Die verschiedenen Sorten wurden beim anschließenden Mittagessen verkostet.

Nach dem Mittagessen ging es weiter zur Besichtigung der Weinkellerei Kalavojna. Hier standen die Weine die in der Gemeinde Marcana angebaut und hergestellt werden zum Probieren bereit. Bei einer Führung durch den Betrieb wurden die einzelnen Arbeitsvorgänge erklärt. Die Produkte werden fast ausschließlich regional vertrieben und vermarktet.

Der Abend wurde zusammen mit vielen Freunden mit einem hervorragenden Abendessen und viel Musik in Bratulici beendet.

Der zweite Tag wurde mit dem offiziellen Empfang im Rathaus von Marcana begonnen, wo die Delegation von Bürgermeister Pedrag Plisko, Altbürgermeister Marian Kostesic Claudio Knapic, Josip Percan, dem Vorsitzenden des Gemeinderates Denis Dikovic und vielen Gemeinderäten aus Marcana empfangen wurde.

Bei dieser Gelegenheit wurden die weitere Zusammenarbeit und mögliche gemeinsame Projekte besprochen. Die Gemeinde Marcana hat großes Interesse, das alte Feuerwehrauto der FFW Bischofsmais zu erwerben. Bürgermeister Nirschl will diesen Wunsch dem Gemeinderat vorschlagen und hofft auf eine positive Resonanz.

Der Austausch mit Vereinen wurde ebenfalls sehr intensiv besprochen. Themen waren ein gemeinsames Fußballturnier mit Mannschaften aus Bayern, Kroatien und Slowenien sowie die Zusammenarbeit im Jugendbereich .

Der Besuch des Kindergartens und der Schule in Marcana war sehr aufschlussreich. Der Kindergarten und die Schule sind in einem sehr alten Gebäude untergebracht. Trotz der nicht gerade idealen Räumlichkeit merkte man den Schülern und den Lehrkräften an, dass sie mit Elan und Freude am Lernen bei der Sache sind.

Einen grandiosen Empfang bereiteten die Kinder und Lehrkräfte der Schule Krnica der Abordnung aus Bischofsmais. In dieser Schule ist Deutsch die erste Fremdsprache, die bereits ab der ersten Klasse gelernt wird. Mit einem deutschen Willkommen, Liedern und Gedichten zeigten die Kinder der Gesamtschule, dass sie die Deutsche Sprache bereits sehr gut beherrschen.

Auch das Gebäude und die Klassenzimmer entsprechen nicht dem Standard, wie er in Bayern zu finden ist. Trotz des schlechten baulichen Zustandes sind die Kinder und Lehrer hoch motiviert und haben in allen Fächern Landessieger hervorgebracht.

Bürgermeister Walter Nirschl übergab an die Schulen und den Kindergarten Geldgeschenke. Im Dorf Rakalj wurde das Museum des istrischen Heimatdichters Mate Balota besucht, danach nahm Ehrenkreisfeuerwehrinspektor Hermann Pledl noch ein Jugendleistungsabzeichen ab.

Der Abend wurde in Prodol beendet. Dort traf man sich mit der Trachtengruppe und dem Gemeinderat aus Marcana zu einem musikalischen Abend, zu der auch Bürgermeister Walter Nirschl und Damir Bedrina aufspielten.

Am dritten Tag wurde die Stadt Pula, zehn Kilometer von Marcana entfernt, besichtigt. Als erstes Ziel wurde die Berufsfeuerwehr anvisiert, die den gesamten Bezirk abdeckt. Unterstützt wird diese dabei von etlichen freiwilligen Feuerwehren die in verschiedenen Ortschaften angesiedelt sind.

Beim Amphitheater "Arena" wurde die Bischofsmaiser Delegation von einer Fremdenführerin erwartet, die sehr anschaulich die Geschichte der Stadt Pula und des Landes Istrien, die in seiner Geschichte von verschiedenen Ländern beherrscht wurde und erst nach dem zweiten Weltkrieg zu Kroatien kam.

Diese verschiedenen Herrscher haben die Baustile der Stadt sehr stark geprägt. Von den Römern wurde die "Arena" erbaut, genau wie in Rom gab es hier Brot und Spiele. Pula steht ebenso wie Rom auf sieben Hügeln. Stark geprägt wurde die Stadt auch durch die K. und K, Monarchie.

Nach der Besichtigung der Stadt ging es weiter zu einer Ziegenkäserei die durch ein EU-Projekt gefördert wurde. Der Abend wurde bei dem örtlichen Feuerwehrkommandanten Claudio Knapic mit dem traditionellen "Konoba", einem Eintopf und zahlreichen Grillspezialitäten beendet.

Hier war auch Radio Istrien live mit dabei und so wurde der Abend direkt hinaus in die Welt übertragen. Die Bischofsmaiser sangen, musikalisch unterstützt von Bürgermeister Walter Nirschl und Damir Bedrina, das Lied "Mir san vom Woid dahoam" und "Gute Freunde". Viel zu schnell waren diese Tage bei den guten Freunden in Istrien vergangen, und so wurde am Freitag dann der Heimweg angetreten.

Das nächste Treffen findet spätestens 2020 wieder in Bischofsmais statt. Der nächste Besuch aus Bischofsmais ist bereits im Juni 2019 in Marcana eingeplant, denn der Pfarrausflug geht diesmal nach Pula und Marcana.