Diese Situation dürfte deutschlandweit bislang einmalig sein: In unserem Landkreis sind jetzt zwei eigenständige Teams mit der ambulanten Palliativ-Versorgung schwerstkranker oder sterbender Menschen beauftragt. Neben der seit 2015 in der Region tätigen "Pallidonis GmbH" mit Sitz in Deggendorf hat zum 1. März nun auch das "Pallio-Team Bayerwald" der Waldkirchner Medizinerin Dr. Heidi Massinger-Biebl einen offiziellen Versorgungsauftrag bekommen.
Bislang folgte das zulässige Angebot an Spezialisierter Ambulanter Palliativ-Versorgung (SAPV) der Auffassung, dass in diesem sensiblen Bereich Konkurrenz-Situationen vermieden werden sollten. Deshalb hat pro Region nur ein Anbieter tätig sein dürfen. Und das zugeschnitten auf Gebiete mit mindestens 250000 Einwohnern. Damit hat ein neues Gesetz aufgeräumt: Seit 1. Januar darf jeder, der die vorgegebenen Qualitätskriterien erfüllt, in Sachen SAPV tätig werden. Und es gibt auch keine festgelegten "Regionen" mehr – jetzt gilt als Kriterium, das ein Team in der Lage sein muss, den Patienten innerhalb von 60 Minuten zu erreichen.
"Diese Gesetzesänderung ist uns sehr entgegen gekommen", sagt Landrat Sebastian Gruber, der sich über Monate darum bemüht hat, eine gute Lösung für den Landkreis Freyung-Grafenau zu erzielen, nachdem das Thema SAPV im Juni vergangenen Jahres zum Politikum geworden ist.
Zur Erinnerung: Bis zum Frühsommer 2018 war Dr. Massinger-Biebls Team als "Subunternehmer" des offiziellen SAPV-Anbieters Pallidonis im Landkreis Freyung-Grafenau tätig. Dann kam es aufgrund unterschiedlicher medizinischer Meinungen zum Bruch – Dr. Heidi Massinger-Biebl wollte sich nicht den ärztlichen Weisungen ihres "Auftraggebers" unterwerfen – und Pallidonis kündigte den Vertrag.
Die Pallidonis GmbH hat übrigens zuletzt ihre Präsenz im Landkreis Freyung-Grafenau mit einem eigenen Stützpunkt in Freyung verstärkt.
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Ausführlicher Bericht und Kommentar in Ihrer PNP am 9. März
