Hohenau / Schönbrunn a.L.
Museum ohne Grenzen: Hohenau und Kvilda planen

26.02.2018 | Stand 20.09.2023, 1:54 Uhr

Beim Pressegespräch in Hohenau : (v.l.) Projektleiterin Alexandra von Poschinger, Bürgermeister Eduard Schmid, Josefine Nußhardt, Kvildas Bürgermeister Václav Vostradovský, Dana Biskup (Euregio) und Jaroslav Tachovský (Projektleiter Kvilda).

Zwei Museen, die eigentlich eines sind – daran wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet. In Schönbrunn am Lusen und im tschechischen Kvilda soll ein grenzübergreifendes Museums-Projekt dem gemeinsamen Kulturgut der Hinterglasmalerei ein Denkmal setzen. Bei einem Pressegespräch in Hohenau sprachen die Beteiligten über den Fahrplan bis zur Eröffnung und die Ideen, die dieses Projekt zu etwas besonderem machen sollen: zu einer ganzheitlichen, grenzüberschreitenden Erfahrung.

2016 begannen erste Planungen für das Projekt Hinterglasmuseum, nachdem der Hohenauer Gemeinderat die Idee mit Begeisterung aufgegriffen hatte: Ein Museum, das diese Kunstform für die nächsten Generationen bewahrt und sie in ihren europäischen Kontext einordnet. Zusammen mit Andrea Rothkopf vom gleichnamigen Büro für Regional- und Destinationsentwicklung wurde ein Förderantrag für das ETZ-Programm entwickelt, das bayerisch-tschechische Projekte unterstützt.

"Eigentlich ist es ein Museum mit zwei Filialen", erklärt Projektleiterin Alexandra von Poschinger die Grundidee. Eine "Filiale" entsteht im halb leer stehenden Schulgebäude in Schönbrunn am Lusen, 250 Quadratmeter sind vorgesehen. In Kvilda wird an das Rathaus angebaut, um Platz für die Exponate zu schaffen. Doch sollen beide Filialen nicht zu muffigen Standard-Museen verkommen, in denen unzählige Exponate verstauben. Alexandra von Poschinger und ihren Mitstreitern schwebt "eine ganzheitliche Erfahrung" vor, die beide Länder miteinander verbindet.

So beginnt demnächst die Suche nach einem Kurator, der beide Häuser gleichzeitig betreut und aufeinander abstimmen soll. Und selbst die Reise von einem Ausstellungsort zum anderen soll ein Erlebnis werden. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mauth und dem Nationalpark Bayerischer Wald wird derzeit eine Strecke für einen "Verbindungs-Themenweg" zwischen Schönbrunn und Kvilda gesucht, der sich eng am Goldenen Steig orientieren soll. An dem Weg also, über die Tschechien und Niederbayern Jahrhunderte lang Handel trieben. Der Weg soll so konzipiert werden, dass geübte Wanderer an einem Tag beide Museums-Filialen besuchen können. Wer nicht so gut zu Fuß ist, soll stattdessen zu einem der bereitgestellten E-Bikes greifen.

Die beiden Museums-"Filialen" sollen im Idealfall im Frühling 2019 eröffnet werden.

− jmu



Mehr dazu lesen Sie in der Freyunger Ausgabe der PNP am 27. Februar 2018