Landau
Nach Dammbruch: Isar flutet neuen Seitenarm bei Landau vorzeitig

05.02.2020 | Stand 19.09.2023, 6:49 Uhr

Die Isar hat kurz vor Landau wegen des Hochwassers den künstlichen Kiesdamm gebrochen, der den Hauptarm (links) bislang vom neuen Nebenarm (rechts) getrennt hatte. Den 600 Meter langen Nebenarm graben Bauarbeiter seit Herbst im Rahmen der Isar-Renaturierung aus. −Foto: Antje Uhl, WWA Landshut

Die wegen des Hochwassers in den vergangenen Tagen angestiegene Isar hat bei Landau (Landkreis Dingolfing-Landau) einen künstlichen Kiesdamm überflutet und gebrochen. Der provisorisch angelegte Damm hätte verhindern sollen, dass Wasser in den neuen 600 Meter langen Nebenarm strömt, den Arbeiter seit Herbst im Zuge der Isar-Renaturierung ausgraben.

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Eigentlich wollte das für die Renaturierung zuständige Wasserwirtschaftsamt Landshut den Nebenarm Anfang März gezielt fluten, nun ist die Natur der Behörde zuvorgekommen. Am Dienstag gegen 9 Uhr habe die Isar den Damm überströmt, teilte die Behörde am Mittwoch in einer Pressemeldung mit: "Das Hochwasser hat sich unerwartet in die laufenden Renaturierungsarbeiten eingemischt." Ein Isar-Hochwasser im Januar und Februar sei sehr selten.

Wegen der anlaufenden Hochwasserwelle hatte das Wasserwirtschaftsamt nach eigener Auskunft bereits beschlossen, den Kies-damm zu öffnen und den Seitenarm zu fluten, um den Druck auf die Kiesschüttungen im Hauptarm zu mindern. Doch die Isar war schneller und hatte sich den Weg in das neue Flussbett bereits gebahnt.

Arbeiten waren noch nicht vollständig abgeschlossen

"Da die Aushubarbeiten im Seitenarm zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig abgeschlossen waren, sind in einem verstärkten Umfang Erosionserscheinungen an den Ufern zu beobachten und auch an der Sohle des Seitenarmes sind Veränderungen zu erwarten", schreibt das Wasserwirtschaftsamt. Außerdem hat das Hochwasser die am rechten Ufer des Hauptarmes gelagerten Kieshügel zum Teil mitgespült. Mit diesem Kies sollen Kiesbänke und Flachwasserzonen für seltene Fischarten geschaffen werden.Welche Folgen der Dammbruch für das Millionenprojekt genau hat, steht noch nicht fest. "Nach Ablauf des Hochwassers ist eine Bestandsaufnahme der Gewässersohle vorgesehen", schreibt das Wasserwirtschaftsamt.

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