"Bei uns brennt die Hütte. Es beginnt das neue Schuljahr. Das ist auch der Grund, weshalb ich recht unvorbereitet in dieses Gespräch gehe", sagt Katharina Kugler, bietet eine Tasse Kaffee an und spricht über die vergangenen Jahrzehnte an der Berufsfachschule für Altenpflege. Ende August 1989 ist die Oberbayerin nach Plattling gekommen, um die neu eröffnete Einrichtung zu leiten, obwohl sie nie im "engen Korsett des Schulsystems" arbeiten wollte.
Die Geschichte beginnt Monate vorher. Diplom-Sozialpädagogin Katharina Kugler macht sich mit Ende 20 Gedanken über ihr berufliches Leben. Sie könne nicht ewig in der Jugendarbeit beschäftigt sein, sie will sich der Erwachsenenbildung zuwenden. Kugler bewirbt sich beim Bayerischen Roten Kreuz, um Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Zivildienstes zu coachen.
"Menschen in die soziale Arbeit einführen, ihnen das Handwerkszeug mitgeben, das ist eine schöne Arbeit", denkt sie sich und setzt sich mit ihrer Bewerbung durch. Einen halben Meter soll der Stapel an Unterlagen auf dem Schreibtisch des entscheidenden Herrn gemessen haben, aus dessen er Kuglers Bewerbung gezogen hat. Doch die Coaching-Stelle bekommt sie nicht. "Wir brauchen eine Schulleiterin", hört sie, als sie den Anruf entgegennimmt.
Die BRK-Berufsfachschule für Altenpflege nimmt ihren Betrieb im September 1989, genau vor 30 Jahren, in einem spartanisch eingerichteten Lehrmittelraum der Hauptschule auf. Es herrscht Personalmangel im Pflegebereich. "Wir hatten ein Telefon mit Drehscheibe und eine mechanische Schreibmaschine. Verwaltungsangelegenheiten, Lehrergespräche, alles fand in diesem Raum statt", erinnert sich Kugler an die damaligen Verhältnisse. "Doch es funktionierte."
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