Plattling
Stellenabbau bei UPM in Plattling: Eckpunktepapier unterschrieben

24.06.2019 | Stand 18.09.2023, 3:47 Uhr

155 Stellen baut UPM mit der Stilllegung der Papiermaschine 10 am Standort Plattling ab, um wie das Unternehmen betont, die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. −Foto: Häusler

Wie der Papierhersteller UPM am Montagvormittag mitgeteilt hat, sind die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern und den Mitarbeitern "gemäß der gesetzlichen Vorgaben geführt und nun abgeschlossen" worden. Im April hatte das Unternehmen angekündigt, die Papiermaschine 10 am Standort Plattling bis Mitte Juli dauerhaft zu schließen. 155 Stellen werden einhergehend abgebaut.

"Die vergangenen Wochen waren sicher nicht einfach für unsere Kollegen in Plattling. Es ist vor diesem Hintergrund begrüßenswert, dass wir die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern in konstruktiver Atmosphäre zu einem produktiven Ende gebracht haben", lässt sich Ruud van den Berg, Senior Vice President Magazines, Merchants and Office, UPM Communication Papers, in der Pressemitteilung zitieren. Mit dem Verhandlungsergebnis mildere UPM den Effekt der Schließung auf die betroffenen Mitarbeiter.

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Werkleiter Mika Kämpe ergänzt: "Management und Arbeitnehmervertreter haben in intensiven, aber jederzeit konstruktiven Verhandlungen ein Ergebnis erzielt, dass die sozialen Folgen der Schließung in Grenzen hält. Wir werden nun gemeinsam an der Umsetzung des Sozialplans weiter arbeiten." Ab jetzt gelte die volle Aufmerksamkeit der Fortführung der Produktion auf den verbleibenden Maschinen und der Weiterentwicklung des Standorts, um die wettbewerbsfähige Papierproduktion am Standort Plattling langfristig zu sichern.

"Angespannte Atmosphäre"

Betriebsratsvorsitzender Helmut Faber berichtet auf PZ-Nachfrage hingegen über "zähe Verhandlungen" und eine "eher angespannten Atmosphäre". Er bestätigt, dass ein Eckpunktepapier beidseitig unterschrieben sei. "Die Verhandlungen, die waren konstruktiv", sagt Faber. In der nächsten Sitzung am Donnerstag, 11. Juli, sollen Altersregelungen, Interessenausgleich und Sozialplan final abgeschlossen und unterzeichnet werden. Faber spricht von einem "ganzen Katalog an Maßnahmen", der kommen soll, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Dies sei nach wie vor das oberste Ziel.

Die Details, die aller Voraussicht am 11. Juli in Stein gemeißelt werden, sollen die noch 590 Mitarbeiter bei einer großen Betriebsversammlung am Dienstag, 16. Juli, erfahren. Dann werde das Werk auch wieder einen Tag still stehen, wie zuletzt im April.

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