Mannheim/Plattling
Südzucker: Für Werk in Plattling "keine Schließungsabsichten"

30.01.2019 | Stand 20.09.2023, 1:56 Uhr

−Symbolbild: PNP

Der Wegfall der EU-Zuckermarktordnung gefährdet die Arbeitsplätze zahlreicher Beschäftigter der Zuckerindustrie: Nach der Ankündigung von Stellenstreichungen bei Nordzucker erwägt Europas Branchenprimus Südzucker sogar Werksschließungen. Diese seien nicht mehr ausgeschlossen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Mannheim mit. Das Werk in Plattling (Landkreis Deggendorf) wird davon jedoch nicht betroffen sein. Das teilte Südzucker-Pressesprecher Dr. Dominik Risser am Mittwochnachmittag auf PNP-Anfrage mit: "Es gibt für Plattling keine dahingehenden Überlegung, keine Schließungsabsichten."

Derweil solle die jährliche Zuckerproduktion bei Südzucker von derzeit 5,9 Milliarden Tonnen um bis zu 700.000 Tonnen zurückgefahren werden. Das Ziel: 100 Millionen Euro weniger Kosten im Jahr.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hält einen Stellenabbau in den neun Südzuckerwerken mit 2100 Beschäftigten für möglich. Thomas Bernhard von der NGG forderte die Bundesregierung auf, sich für fairen Wettbewerb einzusetzen. Es könne nicht sein, dass 19 EU-Staaten Zuckerrübenbauern und Werke subventionierten und nur Deutschland die vor über einem Jahr getroffene Vereinbarung zu einem offenen Markt befolge - mit womöglich bitteren Folgen für die etwa 9000 Beschäftigten der gesamten Branche.

An diesem Mittwoch solle der Aufsichtsrat der Südzucker AG die Beschlüsse abnicken, teilte das Unternehmen mit. Zuvor hatten die Mannheimer das Segment Zucker vor dem Hintergrund des Preisverfalls bei Zucker innerhalb der EU und weltweit auf den Prüfstand gestellt. Aktionäre reagierten erfreut auf die beabsichtigten strukturellen Veränderungen, der Kurs lag zuletzt knapp 2 Prozent höher.

− dpa

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