Plattling
Imker reinigen 3000 Rähmchen in Wasser und Natronlauge

29.01.2019 | Stand 20.09.2023, 22:33 Uhr
Hannelore Summer

In kochender Waschlauge werden die Rähmchen hygienisch sauber – eine gute Voraussetzung, um gut ins Bienenjahr zu starten. Rund 30 Imker kamen kürzlich auf dem Hof von Josef Hasenöhrl zusammen, um die Arbeit gemeinsam zu erledigen. −Fotos: Summer

Es schneit. Der beste Platz ist direkt vor einem der Waschbottiche. Ein Blech schirmt das Feuer ab, welches das Wasser und die Lauge zum Kochen bringt. Es wärmt angenehm. Aber Imker, die an diesem Platz stehen, haben die meiste Arbeit: Gut geschützt mit Gummistiefeln, Handschuhen und einer laugenfesten Schürze tauchen sie Halter mit zehn Wabenrähmchen in die kochende Brühe. Erst in kochendes Wasser , dann ein paar mal in verdünnte Natronlauge, dann wieder zum Ausspülen in kochendes Wasser. Rund 30 Imker haben sich kürzlich bei Josef Hasenöhrl, dem zweiten Vorsitzenden des Bienenzuchtvereins Plattling, getroffen, um leere Rähmchen zu reinigen.

Im Sommer haben die Bienenvölker in den Rähmchen Waben ausgebaut, um dort Brut zu füttern und Honig zu lagern. Im Winter kuscheln sich die Völker in einer Wintertraube eng zusammen. Weil sie so weniger Platz brauchen, haben Imker Waben aus dem Volk entnommen, können nun dunkles Wachs ausschmelzen und die Rähmchen reinigen.

Es dampft, die Szenerie gleicht einer Hexenküche. Doch mit Hexerei haben Imker nichts zu tun: Das Institut für Bienenkunde und Imkerei an der staatlichen Landesanstalt für Wein und Gartenbau empfiehlt in seinem Merkblatt "Reinigung und Desinfektion", alle nicht besetzten Beuten, Rähmchen und Geräte zu desinfizieren, bevor sie wieder in ein Bienenvolk eingesetzt werden. Etwaige Krankheitserreger würden gesunde Völker unnötig belasten oder gar zum Erkranken der Völker führen. Kochende Natronlauge tötet Krankheitserreger ab und löst Wachsreste und Dreck von den Rähmchen.

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