Für viele junge Erwachsene beginnt ein neuer Lebensabschnitt, wenn sie zum 3. September in ihre Ausbildung starten. 731 Bewerber sind im Bewerbungsjahr seit September 2017 bei der Agentur für Arbeit im Landkreis Deggendorf gemeldet gewesen. 668 dieser Bewerber gelten in der Auguststatistik als versorgt, lediglich 63 sind noch zur Vermittlung gemeldet.
Während sich Firmen, die vor allem im kaufmännischen Bereich ausbilden, noch keinem größeren Bewerbermangel gegenübersehen, wird es in Handwerksberufen immer schwieriger, Lehrlinge zu finden. Auch Ronny Zaglauer geht es so. In seinem Betrieb Zaglauer Bau beschäftigt er elf Mitarbeiter auf den Baustellen, vier sind im Büro tätig. Auszubildende fangen heuer keine an. "Wir würden gerne ausbilden, aber man findet einfach keinen mehr", sagt der Geschäftsleiter. Momentan hat er zwar einen Auszubildenen, der sei aber schon im zweiten Lehrjahr.
Bewerbungen bekäme Zaglauer vielleicht eine oder zwei, meist von Älteren, die schon mehrere Ausbildungen begonnen und wieder abgebrochen haben. "Da überlegt man dann auch, ob man so jemanden nimmt", sagt er. Absolventen von Haupt- und Mittelschule, die eine Ausbildung beginnen wollen, gebe es immer weniger. "Die meisten wollen studieren", weiß der Geschäftsleiter. Und je weniger Auszubildende es gebe, desto weniger Auswahl hätten die einzelnen Betriebe. Anwärter für Lehrstellen könnten sich deshalb einfach den Betrieb aussuchen, der etwa am nächsten zu ihrem Wohnort liege.
"Ich weiß nicht, ob dieser Trend zum Studieren irgendwann wieder zurückgeht", sagt der Bauunternehmer. Er frage sich aber, ob die Vielzahl an Studienabsolventen auf Dauer in den entsprechenden Berufen noch unterkommen könne.
Mehr zum Ausbildungsstart und wie es Unternehmen in Plattling und Umgebung bei der Lehrlingssuche geht, lesen Sie am Montag, 3. September, in Ihrer Plattlinger Zeitung.
