Plattling
Mister Verkehrserziehung Klaus Stiglbauer geht in den Ruhestand +++ Interview

29.05.2018 | Stand 18.09.2023, 2:50 Uhr

Ein bisschen wehmütig ist Klaus Stiglbauer (M.) schon, wenn er morgen in die Pension geht. Das liegt vor allem an den vielen Kindern, denen er seit 1997 das richtige Verhalten im Verkehr beigebracht hat. "Die haben mir unheimlich viel zurückgegeben", sagt der 61-Jährige, der von Dienststellenleiter Hermann Bieringer (r.) und dessen Stellvertreter Franz Aulinger in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wird. − Foto: Schweighofer

Es wird in Plattling praktisch kein Kind geben, das sein Gesicht nicht kennt – Klaus Stiglbauer, der Mister Verkehrserziehung der Plattlinger Polizei. Seit 1991 arbeitet der 61-Jährige nach Stationen u.a. in München, Passau und Straubing in der Isarstadt. Und als 1997 einer von zwei Verkehrserzieherposten frei wurde, hat Stiglbauer zugegriffen. 21 Jahre später geht er nun in Pension – am 31. Mai ist auch offiziell sein letzter Tag als Polizist.

Herr Stiglbauer, auf was kommt es denn im Umgang mit Kindern besonders an?

Langsam sprechen. Und ganz wichtig: Den Kindern auch mal zuhören und sie eher wie kleine Erwachsene behandeln – sie einfach ernst nehmen. Aber auf der anderen Seite muss man auch konsequent sein: Wenn ich mal Nein gesagt hab’, dann muss es auch beim Nein bleiben. Sonst verliert man die Kontrolle.

Was ist die schwierigste Altersstufe zum unterrichten?

Die gibt es eigentlich nicht. Bis zur 4. Klasse sind die Kinder alle noch begeisterungsfähig. Die freuen sich noch, wenn sie die Polizei sehen. Manchmal haben wir aber auch schon welche dabei gehabt, die Angst hatten vor einem Polizisten. Denen müssen wir klar machen, dass die Polizei auch zum Anfassen da ist und vor allem den Kleinen nichts tut. Manche Eltern sagen zu ihren Kindern leider gerne: "Wenn du nicht brav bist, dann kommt die Polizei und sperrt dich ein." Zum Glück hat sich das in den letzten Jahren aber erheblich gebessert.

Haben Sie eigentlich auch Kinder, die kaum oder gar nicht Radfahren können?

Das haben wir in letzter Zeit immer öfter. Früher kam das vielleicht maximal ein Mal im Jahr vor, aber heuer hatten wir zum Beispiel schon drei oder vier Kinder, die wir dann mit dem Tretroller üben ließen. Viele Kinder haben nicht mehr die Bewegungssicherheit wie früher. Damals haben wir sie noch davon abhalten müssen, dass sie freihändig fahren und heutzutage haben sie Probleme, dass sie mit einer Hand Handzeichen geben.

Was ist für Sie das Wichtigste, was Kinder im Verkehr lernen müssen?

Augen und Ohren aufsperren. Denn eine Gefahr, die erkannt ist, die ist keine mehr – auf die kann man reagieren. Aber wenn man natürlich mit Kopfhörer im Ohr oder Handy in der Hand durch den Straßenverkehr marschiert... Das nimmt leider auch bei den Kindern immer mehr zu. Ich habe sie auch schon auf dem Radl mit dem Handy spielen sehen.

Das ganze Interview lesen Sie am Mittwoch, 30. Mai, in Ihrer PZ.