Osterhofen
DSGVO für Vereine: Datenschutz oder -frust?

27.05.2018 | Stand 18.09.2023, 2:50 Uhr

Nach zweijähriger Übergangszeit gilt die Datenschutz-Grundverordnung vom 25. Mai an in allen 28 EU-Staaten. Auch die Osterhofener Vereine sind davon betroffen. − Foto: Patrick Pleul/Archiv

Schwierig, kompliziert, unnötig und schwammig – Adjektive, die die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) aus Sicht der Vereine beschreiben. Denn auch sie sind von den neuen Vorgaben betroffen, die seit Freitag gelten. Die Umsetzung stellt die Osterhofener Vereine vor viele Schwierigkeiten und Rätsel.

Einer der größeren Vereine in Osterhofen ist der Ski- und Wanderclub. Erster Vorsitzender Jürgen Krischan rechnet vor: "Wir haben 800 Mitglieder. Mit Anschreiben, Erklärung und Durchschlägen komme ich auf insgesamt 3200 Seiten. Die müssen gedruckt, in DIN A5 kuvertiert und mit einem Porto in Höhe von 1,40 Euro verschickt werden." Dann müsse er eine Exel-Tabelle anlegen und genau dokumentieren, ob er die Einverständniserklärung jedes einzelnen Mitglieds auch zurückerhalten hat. Und wenn sie einer nicht zurückschickt? "Dann muss ich ihm kündigen", sagt Krischen. Und das wäre für ihn fast eine Erpressung.

Werner Sixt von der Spielvereinigung Osterhofen glaubt nicht, dass sein Verein von der neuen Verordnung ganz so stark betroffen ist: "Wir haben bereits von allen Spielern eine Einverständniserklärung eingeholt", erzählt er. Das verlange der Bayerische Fußballverband schon länger. Die Homepage der Spielvereinigung wird von einer Webagentur übernommen, die Mitgliederverwaltung läuft über eine Vereinssoftware eines Dienstleisters. Davon verspricht sich Sixt, dass dem Verein ein Großteil der neuen Vorgaben abgenommen werden.

− vr

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