Deggendorf
Deggendorf ist jetzt "Fairtrade- Stadt"

02.02.2020 | Stand 18.09.2023, 4:18 Uhr

Entwicklungshilfeminister Gerd Müller – rechts neben OB Christian Moser am Ortsschild – und Transfair-Ehrenbotschafter Manfred Holz (links neben Moser) waren Ehrengäste der Feier zur Ernennung Deggendorfs zur "Fairtrade-Stadt". Schüler und Lehrer der Berufsschule I waren dabei, weil sie die Auszeichnung "Fairtrade-School" geschafft haben. −Foto: Roland Binder

Deggendorf ist nun offiziell die neunte "Fairtrade-Stadt" in Niederbayern. Im Beisein von Entwicklungshilfeminister Gerd Müller hat Manfred Holz, der Ehrenbotschafter des Vereins Transfair Deutschland, die Urkunde überreicht. Zu der Feier im Alten Rathaus war auch die Berufsschule I eingeladen, die als dritte "Fairtrade-School" der Stadt – neben der Maria-Ward-Realschule und der Mittelschule Theodor Heuss – ausgezeichnet wurde.

Minister Müller forderte in seiner Rede: "Unsere Politik, unser Leben muss enkeltauglich sein." Er ermunterte dazu, "fair" zu leben. Das bedeute: "Der Starke hilft dem Schwachen." Es brauche aber auch einen "fairen" Umgang mit den Tieren und der Natur. Unseren westlichen Lebensstil könne sich nur eine kleine Minderheit der Menschen leisten. "Faires" Leben bedeute deshalb, den Lebensstil und die Lieferketten so anzupassen, dass nicht die Menschen in den Entwicklungs- und Schwellenländern den Preis dafür bezahlen müssen.

Oberbürgermeister Christian Moser betonte in seiner Begrüßung, dass die Stadt unter "Fairtrade" und nachhaltigem Konsumverhalten vor allem auch die Förderung von Regionalität verstehe.

Die Ernennung zur "Fairtrade-Stadt" hatte der Stadtrat vor einem Jahr auf den Weg gebracht. Es wurde eine Steuerungsgruppe unter Leitung von Andrea Einhellig aus dem Bauamt eingerichtet, in der Kommunalpolitik, Schulen, Kirchen, Wirtschaft und der Weltladen vertreten sind. In der Kantine des Rathauses gebe es mittlerweile nur noch fairen Kaffee und demnächst auch fairen Tee, berichtete Einhellig. Sie hofft auf viele Aktionen, auch mit Deggendorfer Geschäften und in der Gastronomie, um das Bewusstsein für fairen Handel bei den Bürgern zu wecken.

− stg