Schöllnach
Hilfseinsatz statt Hausarztpraxis

13.06.2019 | Stand 20.09.2023, 3:53 Uhr

Dr. Gerhard Schlenk und sein Team behandelten täglich bis zu 120 Patienten, die Hälfte davon Kinder unter zehn Jahren. −Foto: Navis

Für zwei Wochen hat Dr. Gerhard Schlenk seine geräumige Hausarztpraxis in Schöllnach gegen ein Versorgungszelt im Landesinneren von Mosambik getauscht, um zusammen mit der Hilfsorganisation Navis Menschen zu helfen, die durch den Zyklon Idai alles verloren haben.

Mit zwei Sanitätern, einer medizinischen Fachangestellten und drei Technikern ging es Anfang Mai vom Münchner Flughafen aus Richtung Afrika. Nach insgesamt 60 Stunden Anreisezeit blieb nicht viel Zeit zum Verschnaufen. Als viertes Team der Hilfsorganisation Navis war Dr. Schlenk mit seinen Kollegen in einem Dorf stationiert, in dessen Nähe ein Flüchtlingslager mit etwa 5000 Menschen angesiedelt ist, die durch die Unwetter ihr gesamtes Hab und Gut verloren hatten.

Die Techniker des Teams stellten mit der von Navis eigens eingeflogenen Wasseraufbereitungsanlage täglich rund 6000 Liter Trinkwasser her. Obwohl es intensiv nach Schwefel roc, wurde das Wasser von den Einheimischen dankbar angenommen. War es doch zu diesem Zeitpunkt die einzige Quelle für sauberes Trinkwasser.

Die Bilanz, die der Vorsitzende von Navis, Wolfgang Wagner, von der Hilfsaktion in Mosambik zieht, kann sich sehen lassen. Mit dem Einsatz von insgesamt 40 ehrenamtlichen Helfern konnten 3500 Menschen medizinisch versorgt und 120000 Liter Trinkwasser produziert werden. Inzwischen ist der Einsatz in Mosambik für Navis beendet. Das fünfte und letzte Team hat das Camp abgebaut und den Rücktransport organisiert. Aber die Arbeit ist damit noch nicht vorbei: Im Lager in Moosburg werden jetzt alle Geräte gecheckt und die Bestände wieder aufgefüllt. Die Zelte wurden zum Beispiel in Mosambik zurückgelassen und an Schulen übergeben. Ein medizinisches Zentrum bekam Teile des ärztlichen Equipments.

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