Deggendorf
Fast niemand da: "Gelbwesten-Aufstand" in Deggendorf bleibt aus

08.12.2018 | Stand 18.09.2023, 3:19 Uhr

Nur rund zehn Personen fanden sich einem Reporter vor Ort zufolge gegen 12.30 Uhr an der Deggendorfer Stadthalle ein. −Foto: Binder

Der geplante "Aufstand" in Deggendorf ist am Samstag ausgeblieben. Nur rund zehn Personen fanden sich einem Reporter vor Ort zufolge gegen 12.30 Uhr an der Stadthalle ein. Eine offizielle Demonstration wurde nicht angemeldet. "Es gibt keine Demo", sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag auf PNP-Nachfrage.

Sie trugen Warnwesten mit Aufschriften wie "Gelbe Westen Deutschlands" und "Ich bin bereit zu kämpfen gegen den Wahnsinn". Weil die Versammlung nicht angemeldet war, wurden die Anwesenden von der Polizei belehrt und aufgefordert, die gelben Westen auszuziehen. "Wenn die nicht auf eine offizielle Versammlung wollen, brauchen die auch keine Westen", begründete ein Sprecher der Polizei die Maßnahme.

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Um die Westen anbehalten zu können, hatte der "Versammlungsleiter" laut Polizei in Erwägung gezogen, kurzfristig noch eine Demo anzumelden. "Wir haben ihm gesagt, was dabei rechtlich Sache ist", sagte der Polizeisprecher. "Da hängen nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten dran." Die Teilnehmer hätten sich letztendlich entschieden, keine Demonstration anzumelden und den "Aufstand" zu beenden, heißt es weiter von Seiten der Polizei.

Die Ankündigung eines jungen Paares auf Facebook, den Verkehr mit einer "Spritpreis-Demo" lahmlegen zu wollen, hatte die Deggendorfer Polizei in Alarmbereitschaft versetzt. Mehr als tausend Menschen hatten auf Facebook ihr Kommen zugesagt.450 Festnahmen beim "Vorbild" in Frankreich


Indes wurden beim "Vorbild" - der erneuten "Gelbwesten"-Demonstration in Paris - am Samstag über 500 Personen festgenommen, sagte Frankreichs Premierminister Édouard Philippe bei einem ersten Bericht zur Lage nach einem Treffen mit dem Innenminister Christophe Castaner und Sicherheitskräften. Es sei ein "außergewöhnliches" Sicherheitskonzept in Kraft, um friedliche Demonstranten von Randalierern zu trennen.

− kke/age